Proteste in Colemêrg
In Colemêrg ist es in der Nacht zum Montag zu Protesten und Straßenschlachten gekommen. Die Proteste richteten sich gegen die Inhaftierung des Ko-Bürgermeisters und die Einsetzung eines Zwangsverwalters.
In Colemêrg ist es in der Nacht zum Montag zu Protesten und Straßenschlachten gekommen. Die Proteste richteten sich gegen die Inhaftierung des Ko-Bürgermeisters und die Einsetzung eines Zwangsverwalters.
Die Proteste nach der Einsetzung eines Zwangsverwalters über die nordkurdische Stadt Colemêrg reißen nicht ab. Seitdem finden tagsüber Demonstrationen und Sitzstreiks statt, während es in der Nacht zu Straßenschlachten kommt. Auch in der Nacht zum Montag kam es in verschiedenen Vierteln zu Straßenkämpfen. Die von der Jugend initiierten Proteste in vielen Vierteln des Zentrums von Colemêrg gingen heute weiter. In den Vierteln Kıran, Pehlivan, Berçelan und Yeni gingen junge Menschen auf die Straße, errichteten Barrikaden und entzündeten Feuer. Die Polizei griff die Jugendlichen mit Gasgranaten, Gummigeschossen und Wasserwerfern an. Die Jugendlichen erwiderten die Angriffe mit Feuerwerkskörpern und Steinen.
Immer wieder wurden Parolen wie „Durch Widerstand werden wir siegen“ oder „Sıddık ist unser Bürgermeister und unsere Ehre“ laut. Die Aktivist:innen nahmen dabei Bezug auf den gewählten Ko-Bürgermeister Mehmet Sıddık Akış (DEM-Partei). Akış wurde zwei Monate nach seiner Wahl festgenommen, inhaftiert und in einem konstruierten politischen Verfahren, das seit 2014 läuft, zu mehr als 19 Jahren Haft verurteilt.