Protest gegen Zwangsverwalter in Qoser

Eine Protestkundgebung gegen die Zwangsverwaltung in der nordkurdischen Stadt Qoser wurde von der Polizei gestoppt. Der Gouverneur verhängte ein Versammlungsverbot.

Die Proteste gegen die Ernennung eines Zwangsverwalters über die bis dahin von der Demokratischen Partei der Völker (HDP) regierte Stadtverwaltung der nordkurdischen Stadt Qoser (Kızıltepe) reißen nicht ab. An einer Protestaktion nahmen die HDP-Abgeordnete Ebru Günay, die ihres Amtes beraubte Ko-Bürgermeisterin Nilufer Elik Yılmaz und viele weitere Personen teil. Sie wollten zum Freiheitsplatz ziehen, um dort eine Kundgebung abzuhalten, wurden jedoch von der Polizei gestoppt. Nachdem der Gouverneur ein Versammlungsverbot verhängt hat, fand die Protestaktion vor dem HDP-Gebäude in Qoser statt.

Der Zwangsverwalter verfügt über keinerlei Legitimität – wir stehen aufrecht“

Die HDP-Abgeordnete Ebru Günay protestierte gegen das Versammlungsverbot: „Sie versuchen, die Stimme der Wahrheit zum Schweigen zu bringen und die Wahrheit zu verbergen. Aber sollen sie unsere Partei doch so heftig angreifen, wie sie wollen, wir bleiben aufrecht. Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden weiterkämpfen.“

Zum Zwangsverwalter erklärte die HDP-Abgeordnete: „Auch wenn man ein Dokument zur Ernennung eines Zwangsverwalters ausstellt, bleibt dieser Akt illegal und illegitim. Es handelt sich um einen ernannten Beamten. Einen ernannten Beamten an die Stelle einer gewählten Person zu setzen, hat keinerlei Legitimität. Wir haben alle gesehen, wie der vorherige Zwangsverwalter plünderte und raubte und das Budget, das er erhielt, um der Bevölkerung Dienstleistungen anzubieten, unter seinen Anhängern verteilt hat. Jetzt wird erneut versucht, uns durch einen Zwangsverwalter zu regieren. Das bedeutet neuen Diebstahl, neue Plünderung und neue Bereicherung für die Anhänger der Regierung.“