„Ich werde nicht auf den Tod meines Kindes warten“

Aysel Tufan, Mutter eines Hungerstreikenden, ist von der türkischen Polizei in Amed bei einer Protestaktion bewusstlos geprügelt worden. Sie sagt: „Ich fürchte mich nicht und werde nicht auf den Tod meines Kindes warten.“

Viele Mütter der Tausenden für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans hungerstreikenden Gefangenen gehen selbst immer wieder auf die Straßen, um auf die Forderungen der Hungerstreikenden hinzuweisen. Die Polizei setzt alles dran, die Kundgebungen der Mütter mit aller Gewalt zu verhindern. Gestern versuchten Mütter im Koşuyolu-Park in Amed (Diyarbakir) eine Kundgebung durchzuführen und wurden dabei erneut von der Polizei angegriffen. Die türkische Polizei prügelte Aysel Tufan (48), Mutter des Hungerstreikenden Aziz Tufan, so heftig, dass sie in Ohnmacht fiel und in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dort wurde sie vom Ko-Vorsitzenden der Partei der Demokratischen Regionen (DBP), Mehmet Arslan, besucht.

Über die Polizeigewalt gegen sie berichtet Tufan: „Sie haben mir zweimal in den Rücken und auf den Arm geschlagen. Dann haben sie mich über den Boden geschleift. Wir leisten Widerstand. Wir liefen ohne Kopftücher, weil sie uns diese weggenommen hatten. Wir haben Widerstand geleistet und wir werden Widerstand leisten. Wir werden bis zu einer Lösung hin unseren Protest nicht aufgeben.“

Ich werde nicht auf den Tod meines Kindes warten

„Ich bin die Mutter eines Widerstandskämpfers“, betont sie. „Mit den Müttern wird es sich ändern. Die Mütter werden den Frieden bringen. Ich habe keine Angst. Die Polizisten drohen: ‚Wir sehen uns später‘, dazu habe ich Folgendes gesagt: Ich war bis jetzt hier und das wird auch in Zukunft so bleiben. Denn unsere Kinder hungern, unsere Kinder sterben. Das ist nicht hinnehmbar. Seit fünf Monaten gehen die Mütter auf die Straße. Hört unsere Stimme. Erdoğan soll sie hören, das Ministerium soll sie hören. Ich werde nicht darf warten, dass mein Kind stirbt.“