Amed: Wir können den Faschismus zerschlagen!

Auf einer Kundgebung zum 1. Mai in Amed haben Friedensmütter zur Mobilmachung aufgerufen. Der Gewerkschaftsverband KESK erklärte: „Wir haben die Kraft, den Faschismus zu zerschlagen.“

Unter dem Motto „Wir bringen Frieden ins Land“ hat auf dem zentralen Istasyon-Platz in Amed (Diyarbakir) eine Kundgebung des Gewerkschaftsverbands der öffentlich Beschäftigten (KESK) zum Tag der Arbeit stattgefunden. Der DTK-Vorsitzende Berdan Öztürk erklärte in einem Redebeitrag: „Wenn wir den Widerstand nicht verstärken, wird der Faschismus von Tag zu Tag zunehmen. Der Faschismus kann nur durch Widerstand zurückgehen. Wir müssen uns der uns zufallenden Aufgabe bewusst sein und aktiv werden. Isolation ist weder mit dem Rechtssystem noch mit dem Gewissen zu vereinbaren.“

Die Kundgebung fand unter hohen polizeilichen Vorkehrungen statt. Alle Straßen um den Kundgebungsort wurden abgesperrt. Die Gewerkschaftsverbände DISK und KESK, die Ärztekammer, die CHP, die Kommunistische Partei Kurdistans (KKP) und die Journalistengewerkschaft (TGS) kamen mit eigenen Transparenten auf den Platz. Ebenfalls vertreten waren Marktfrauen von Jiyan, einem Frauenmarktprojekt in Bağlar.

Frauen mit weißen Kopftüchern wurde von der Polizei zunächst der Zugang zum Kundgebungsort versagt. Die Frauen waren einem Aufruf der HDP gefolgt, mit weißen Tüchern Solidarität mit den Müttern von Hungerstreikenden zu demonstrieren. Erst nach einem Sit-In gelang es den Frauen, die Polizeisperre zu überwinden.

Es lebe der Gefängniswiderstand

Die am meisten gerufene Parole auf der Kundgebung galt dem Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan: „Es lebe der Gefängniswiderstand!“ Wie bei allen öffentlichen Versammlungen in den letzten drei Monaten versuchte die Polizei, die Parolen zum Hungerstreik mit lauter Musik zu übertönen.

Im Namen des KESK-Vorstands erklärte Gülistan Atasoy in einem Redebeitrag: „Wir sind heute auf den Straßen, um uns gegen diejenigen zu stellen, die die Armen, die Frauen und die Werktätigen für die Wirtschaftskrise bezahlen lassen wollen. Als Frauen werden wir die Straßen nicht verlassen, bis unsere Arbeitskraft und unsere Körper frei sind.“ Die Gewerkschaftlerin verwies auf den Hungerstreik Tausender Gefangener und erklärte: „Wenn erst Särge aus den Gefängnissen getragen werden, wird kein gesellschaftlicher Frieden mehr möglich sein. Bei den Kommunalwahlen am 31. März haben wir ein weiteres Mal gesehen, dass wir gemeinsam alle Hindernisse überwinden können. Wir haben in der Vergangenheit die Ketten zerstört, genauso haben wir auch heute die Kraft, den Faschismus zu zerschlagen.“