HPG: Die türkische Regierung lügt

Die HPG dementieren die Behauptungen der türkischen Regierung, dass die Militanten der „Brigade der Unsterblichen“ aus Nordsyrien nach Ankara gekommen sind. Mit dem erlogenen Konstrukt sollen Repression und Massaker gerechtfertigt werden.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) rufen dazu auf, den Erklärungen der türkischen Regierung nach dem Angriff von Sonntag auf die Generaldirektion für Sicherheit des Innenministeriums im Regierungsviertel von Ankara keinen Glauben zu schenken. In einer am Donnerstag vom Pressezentrum der HPG veröffentlichten Mitteilung heißt es:

„Die nach der historischen Ankara-Aktion abgegebenen Erklärungen der Personen in der Eigenschaft des Außen- und Kriegsministeriums des AKP/MHP-Regimes bestehen vollständig aus einer Verdrehung der Tatsachen. Auf der einen Seite wird behauptet, mit umfassenden Operationen in 18 Provinzen in Kurdistan und der Türkei gegen ,Schläferzellen' vorzugehen. Damit hat eine Verhaftungswelle begonnen, die sich gegen legitime und legale Politiker:innen und Institutionen des kurdischen Volkes richtet. Auf der anderen Seite heißt es, dass die Fedai, die die Aktion in Ankara durchführten, in Nordsyrien ausgebildet wurden und von dort gekommen sind. Mit dieser Lüge wird die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien zum Angriffsziel erklärt. Es handelt sich ohne jeden Zweifel um eine unwahre Behauptung, für die es keine Belege gibt und die auf einem erlogenen Konstrukt beruht, um eine Begründung für die Angriffe des türkischen Staates herzustellen.“

Die HPG betonen, dass die beiden Mitglieder der „Brigade der Unsterblichen“ nicht aus Nordsyrien nach Ankara gekommen sind und keine Verbindung zu Personen hatten, die in der Türkei auf legaler Basis politisch aktiv sind. Die türkische Regierung versuche mit derartigen Lügen Unterdrückung, Folter, Verhaftungen und Massaker an unschuldigen Menschen zu legitimieren. Der ständige Versuch der türkischen Staatsführung, der PKK und den YPG eine organische Verbindung zu unterstellen und als zusammenhängende Organisation zu präsentieren, mute an eine Geisteskrankheit an und sei eine Verdrehung der Tatsachen.

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Außerdem behauptet der türkische Staat, dass die Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten nach der Aktion in Ankara große Verluste bei Bombardierungen aus der Luft und am Boden erlitten hat. Tatsächlich gab es bei diesen Angriffen überhaupt keine Verluste der Guerilla. Die Aussagen des türkischen Staates und seiner Armee zu diesem Thema sind vollständig erlogen und Teil der psychologischen Kriegsführung.“

Die HPG erklären, dass der türkische Staat allen kurdischen Errungenschaften den Krieg erklärt hat und eine Politik des Völkermords in Kurdistan verfolgt. Das kurdische Volk, die Öffentlichkeit und alle involvierten Kreise werden aufgefordert, den unbelegten und erlogenen Erklärungen des AKP/MHP-Regimes keinen Wert beizumessen.

Guerillaaktionen und Angriffe der türkischen Armee

Die Mitteilung der HPG enthält außerdem Angaben über Aktionen der Guerilla und Angriffe der türkischen Armee am 4. Oktober in den Medya-Verteidigungsgebieten. Demnach haben Kämpferinnen der YJA Star zwei versuchte Vormärsche der türkischen Invasionstruppen im Widerstandsgebiet Girê Cûdî in der westlichen Zap-Region mit schweren Waffen gestoppt. Im Widerstandsgebiet Girê Amêdî wurden zwei Soldaten mit Sniper-Taktik getötet.

Türkische Kampfjets haben in 13 Angriffswellen die westliche Zap-Region sowie die Gebiete Gundê Kanîsarkê, Gundê Bilindbazê, Gundê Gûzê, Girê Reşîd und Deşta Kafya in Gare und Serê Metîna, Gundê Bêşîlî und Golka in Metîna bombardiert. Gebiete in den Regionen Zap und Metîna wurden außerdem von der türkischen Artillerie angegriffen.