Gespräche der DEM- und DBP-Delegation mit dem KNK

Eine Delegation der Parteien DEM und DBP führt derzeit eine Reihe von Gesprächen mit Vertreter:innen von Parteien und Zivilgesellschaft in Südkurdistan. Der aktuelle Friedensprozess soll die Perspektiven aller kurdischen politischen Parteien einbeziehen.

Dialogprozess für den Frieden

Die Delegation der Partei der Völker für Gleichberechtigung und Demokratie (DEM) und der Partei der Demokratischen Regionen (DBP) traf am Mittwoch mit Delegierten des Nationalkongress Kurdistan (KNK) aus Brüssel sowie Vertreter:innen verschiedener Glaubensrichtungen in Südkurdistan zusammen. Ausgehend von Öcalans Friedensaufruf wurde der Beginn eines erneuten Lösungsprozesses der kurdischen Frage allseits als positiv bewertet. Im Sinne einer kurdischen Einheit tragen alle kurdischen politischen Parteien die Verantwortung für den Erfolg des Prozesses.

In einer Reihe von Gesprächen möchten DEM und DBP Öcalans Friedensaufruf mit Vertreter:innen aus allen Teilen Kurdistans sowie der Diaspora diskutieren und auf diese Weise den eingeleiteten Friedensprozess im Rahmen einer kurdischen Einheit entwickeln. Allgemein ist auch die Förderung der Zusammenarbeit Ziel des Austauschs. Die hierfür in die Kurdistan-Region des Irak (KRI) gereiste Delegation besteht aus dem DBP-Ko-Vorsitzenden Keskin Bayindir, den außenpolitischen Sprecher:innen der DEM-Partei, Berdan Öztürk und Ebru Günay, der DEM-Abgeordneten Saliha Aydeniz und dem Mitglied der Bewegung freier Frauen (TJA) Adalet Fidan.

KNK-Delegation aus Brüssel getroffen

Gestern diskutierten die Vertreter:innen der Parteien DEM und DBP mit einer Delegation des KNK aus Brüssel in Silêmanî. Bei dem Treffen wurde Abdullah Öcalans „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ diskutiert. Der kurdische Vordenker hatte vergangenen Jahres in Gesprächen mit der DEM-Partei auf der Gefängnisinsel Imrali erneut einen Friedensprozess angestoßen. Die in Südkurdistan zusammengekommenen Politiker:innen waren sich einig, dass der Aufruf zur Lösung der kurdischen Frage und den Konflikten im Nahen Osten in diesem aktuellen Friedensprozesses beitragen werde. Sein Beginn wurde als Erfolg bewertet und die Pflichten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten aller kurdischen politischen Parteien für die Entwicklungen diskutiert.

Es wurde auch darauf hingewiesen wie wichtig es sei, dass der türkische Staat seinerseits mit positiven Schritten auf die Schritte der kurdischen Freiheitsbewegung reagiert.

Besuche bei gesellschaftlichen Institutionen

Am Abend des Tages folgte die Delegation schließlich der Einladung zu einem Programm anlässlich des abendlichen Fastenbrechens der muslimischen Gemeinschaft „Iftar“. Vertreter:innen des muslimischen, zoroastrischen, ezidischen, kakaischen und katholischen Glaubens kamen in diesem Rahmen zusammen und brachten alte Traditionen des Nahen Ostens zum Ausdruck. Es wurden Botschaften über Einheit, Solidarität und Frieden vermittelt. Auch Öcalans Friedensaufruf wurde intensiv diskutiert und Ansichten zur nationalen Einheit ausgetauscht.

Unterstützung für den Friedensprozess

Zuvor hatte die Delegation bereits Treffen mit dem irakischen Präsidenten Abdullatif Rashid, dem Gouverneur von Silêmanî, Haval Abubakir, sowie mit Vertreter:innen der Gorran- und der Helwest-Bewegung, der Volksfront sowie der Partei der demokratischen Union (PYD) aus Rojava abgehalten. Immer wieder ging es vor allem um die aktuellen politischen Entwicklungen im Nahen Osten und weltweit. Ein zentrales Thema ist dabei der durch Abdullah Öcalan initiierte Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei. Alle Parteien drückten ihre Unterstützung für den Prozess aus, von dem sie sich versprechen, dass er das Blutvergießen beenden und die Rechte der Kurd:innen erreichen werde.

Die Delegation wird ihr Programm heute mit Besuchen bei Intellektuellen, Schriftsteller:innen und Akademiker:innen aus der Region abschließen.