Konferenz in Athen diskutiert kurdische Frage und Lage in Nahost

In Athen diskutieren Politiker:innen, Akademiker:innen und Journalist:innen bei einer internationalen Konferenz über die kurdische Frage und die politische Zukunft des Nahen Ostens. Im Fokus: Demokratie, Selbstverwaltung und regionale Stabilität.

Demokratie und Frieden im Fokus

In der griechischen Hauptstadt Athen findet derzeit eine internationale Konferenz unter dem Titel „Die kurdische Frane und Entwicklungen im Nahen Osten“ statt. Veranstaltet wird das Treffen vom Zentrum für Nahost- und Islamstudien. Vertreter:innen der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien sowie zahlreiche Wissenschaftler:innen, Journalist:innen und Politiker:innen nehmen daran teil.

Zu den zentralen Gästen gehören Xerîb Hiso, Ko-Vorsitzender der Partei der Demokratischen Union (PYD), Ilham Ehmed, Ko-Außenbeauftragte der DAANES, sowie Sema Begdaş, Ko-Vorsitzende des Diplomatie-Büros der PYD.

Auftakt mit deutlicher Kritik an Syrien-Politik

In seiner Eröffnungsrede erinnerte Xerîb Hiso an die Gewalt des gestürzten Assad-Regimes sowie der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien. Besonders kritisierte er die „milizartigen Strukturen“ innerhalb der Dschihadistenkoalition „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS), die die Kontrolle des Landes an sich gerissen habe.


Hiso warf der Türkei vor, diese Strukturen zu unterstützen, um die Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien zu destabilisieren. Gleichzeitig plädierte er für eine inklusive, demokratische Ordnung, in der die Rechte aller ethnischen und religiösen Gruppen gewahrt seien. „Für den Aufbau einer demokratischen Zukunft in Syrien tragen alle demokratischen Kräfte Verantwortung“, so Hiso.

Drei Panels – ein Thema: Demokratische Perspektiven im Nahen Osten

Die ganztägige Konferenz gliedert sich in drei thematische Sitzungen:

1. Panel: Die Lage der Kurd:innen in Syrien

Moderiert von Zakia Aqra diskutieren hier Prof. Sotiris Roussos (Universität Peloponnes), Dr. Antonis Deriziotis (Nationale und Kapodistrias-Universität Athen) und die Wissenschaftlerin Katia Zagoritou.

Rede von Nikos Kotzias

Am Nachmittag spricht der ehemalige griechische Außenminister Nikos Kotzias über geopolitische Perspektiven und Herausforderungen im Nahen Osten.

2. Panel: Regionale Wirkung der Selbstverwaltung und Öcalans Rolle

Unter der Moderation von Ioannis Albanis diskutieren die Journalisten Stavros Lygeros und Petros Papakonstantinou, der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger (Universität Hewlêr), sowie Amy Austin Holmes, Professorin an der George Washington University. Ilham Ehmed wird anschließend eine eigene Stellungnahme zur aktuellen politischen Lage geben.

3. Panel: Regionale Machtverhältnisse und die kurdische Frage

Moderiert von Sotiris Roussos, sprechen Prof. Konstantinos Filis, Stavros Drakoularakos (Universität Nikosia) und Kamal Chomani (Universität Leipzig).

Abschluss der Konferenz

Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzt Sema Begdaş mit einer Abschlussrede.