Die Anzahl von Schutzsuchenden, die über die iranische Grenze in der nordkurdischen Provinz Wan (Van) ankommen, ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Fast täglich kommen hunderte Geflüchtete an und kämpfen unter menschenunwürdigen Bedingungen ums Überleben. Der größte Teil von ihnen lebt auf der Straße und in den Parks. Andere harren im Busbahnhof von Wan aus. Es handelt sich bei den Schutzsuchenden großteils um junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, darunter auch Frauen mit kleinen Kindern. Sie alle sind lebensbedrohlichen Zuständen ausgesetzt. Die Bevölkerung der Stadt versucht, sie so gut es geht mit Kleidung, Essen und Decken zu unterstützen.
Schutzsuchende werden dem politischen Kalkül der AKP geopfert
Die Schutzsuchenden werden als Druckmittel der AKP-Regierung gegen die EU eingesetzt. Während die Türkei Milliarden zur Versorgung von Flüchtlingen kassiert, haben die meisten von ihnen in Wan seit Monaten keine Möglichkeit sich zu waschen, keine Gesundheitsversorgung und kein warmes Essen. Ein großes Problem sind Infektionskrankheiten, mit denen sie zu kämpfen haben.
37 Personen erfroren
Die Grenze nach Ostkurdistan/Iran birgt tödliche Gefahren. Allein in diesem Jahr sind mindestens 37 Schutzsuchende auf dem Weg erfroren. Hinzu kommen 17 Tote bei einem Unfall mit einem Kleinbus am 18. Juli in Wan.