Aufnahmen von Guerillaoperation am Kurojahro veröffentlicht

Gerîla TV hat Aufnahmen von einer Guerillaoperation am strategisch wichtigen Bergmassiv Kurojahro in der südkurdischen Zap-Region veröffentlicht. Zwei Kämpfer:innen schildern den Ablauf und präsentieren beschlagnahmte Waffen der türkischen Armee.

Das Onlineportal Gerîla TV hat Aufnahmen von der Guerillaoperation am Bergmassiv Kurojahro im Süden Kurdistans veröffentlicht. Bei der Aktion in der Zap-Region am 23. Dezember 2023 wurden nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) 18 Soldaten der türkischen Besatzungstruppen getötet. Die Operation fand im Gedenken an die 2021 gefallene Kommandantin Melsa Mûş statt. In dem von Guerillakämpfer:innen aufgenommenen Video wird die Nähe des Kampfgebiets zu bewohnten Siedlungen deutlich, zu sehen ist die Ortschaft Dêreluk. Der Kurojahro liegt nördlich der Gemeinde Şîladizê und hat eine strategische Bedeutung für den Zugang in die Zap-Region und das Zagros-Gebirge.


Zu der Operation gegen die auf zwei Berggipfeln stationierten türkischen Truppen haben die HPG mitgeteilt, dass der Angriff von drei Flanken aus erfolgte. Die erste Angriffsgruppe infiltrierte die feindlichen Stellungen und griff mit Handgranaten und leichten Waffen an. Drei Stellungen wurden vollständig zerstört. Die Guerillakämpfer:innen stießen in den zerstörten Stellungen auf drei Leichen und beschlagnahmten eine halbautomatische BKC und eine leichte Waffe vom Typ MPT-55 sowie ein Waffenfernrohr, die in dem heute veröffentlichten Video präsentiert werden. Die zweite Gruppe ging mit Handgranaten, leichten und halbautomatischen Waffen gegen Militärzelte und Stellungen vor. Drei Soldaten wurden getötet, ein verwundeter Soldat verließ seine Position und flüchtete. Drei Stellungen und vier Zelte wurden zerstört. Die dritte Gruppe griff mit halbautomatischen Waffen einen Unterstand an, in dem sich zwölf Soldaten befanden. Alle zwölf Soldaten kamen ums Leben, der Unterstand und eine Überwachungskamera wurden zerstört.

Nach Angaben der HPG wurden beide angegriffenen Einheiten vollständig aufgerieben. Die überlebenden Soldaten seien geflohen. Die türkische Armee habe das Gebiet im Anschluss an die Operation massiv bombardiert, damit die beiden Gipfel nicht vollständig von der Guerilla übernommen werden. „Unsere Guerillakräfte haben diese revolutionäre Operation ohne eigene Verluste erfolgreich durchgeführt und unserer Weggefährtin Melsa Mûş gewidmet, eine unserer führenden Kommandant:innen, die im Zap großen Einsatz leistete“, so die HPG.