Şengal: „Angriffe zielen auf Einschüchterung der Bevölkerung“

Nach dem türkischen Angriff auf die Şengal-Region ruft die Plattform der Religionen Mesopotamiens zum Widerstand und zur Verteidigung der religiösen und ethnischen Vielfalt des Mittleren Ostens gegen den türkischen Monismus auf.

Die Plattform der Religionen Mesopotamiens gab eine schriftliche Erklärung zum türkischen Luftangriff auf Şengal ab. Bei dem gestrigen Angriff mit einer bewaffneten Drohne wurden vier Kämpfer der Widerstandseinheiten Şengals (Yekîneyên Berxwedana Şengalê, YBŞ) getötet. In der Erklärung wirft die multireligiöse Plattform der Türkei vor, mit ihren Angriffen „Rache für die Niederlage des IS“ nehmen zu wollen: „Nachdem er durch den IS nicht die gewünschten Resultate erreichen konnte, greift der barbarische türkische Staat nun selbst direkt ein. Der türkische Staat will die Wurzeln unseres Volkes austrocknen und unser Volk sprachlos, willenlos und ohne Identität zurücklassen.“

Die Angriffe zielten darauf ab, die ezidische Bevölkerung in der Şengal-Region einzuschüchtern und zu vertreiben, heißt es in der Erklärung. Die Plattform verurteilt den Versuch des türkischen Staates, die multiethnische und multikonfessionelle Struktur Kurdistans zu zerschlagen und seinen eigenen türkisch-sunnitischen Anspruch durchzusetzen scharf und ruft zum Widerstand und zur Verteidigung der kulturellen und religiösen Vielfalt des Mittleren Ostens auf: „Als Ezid*innen, Muslime, Christ*innen, Alevit*innen und Jüd*innen müssen wir gemeinsam kämpfen, um diesen Garten der Religionen und die Völker der Region zu verteidigen.“