Fünf YBŞ/YJŞ-Mitglieder bei Angriff auf Şengal verletzt

Bei dem türkischen Drohnenangriff auf die von Ezid*innen bewohnte Kleinstadt Xanesor in Şengal sind fünf Kämpfer*innen der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ/YJŞ verletzt worden.

Bei einem Drohnenangriff auf die von Ezid*innen bewohnte Şengal-Region in Südkurdistan/Nordirak sind fünf Angehörige der Widerstands- und Fraueneinheiten Şengals (YBŞ/YJŞ) verletzt worden. Das teilt die Generalkommandantur der ezidischen Widerstandseinheiten in einer Stellungnahme mit.

Der Luftangriff mit unbemannten Drohnen der türkischen Luftwaffe hatte sich am Dienstagmorgen auf die Kleinstadt Xanesor (Khanasor) ereignet. Zwei der fünf YBŞ/YJŞ-Mitglieder liegen mit lebensgefährlichen Verletzungen in einem Krankenhaus. Bei dem Angriff wurden auch Wohnhäuser der zivilen Bevölkerung bombardiert und zerstört.

Die YBŞ-Kommandantur spricht von einem Konzept der psychologischen Kriegsführung, das die Türkei in Şengal verfolge, um die Organisierung und Verteidigung der ezidischen Bevölkerung zu brechen. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Abu Bakr al-Baghdadi wurde in der türkischen Besatzungszone Nordsyriens getötet. Sein Tod wurde als Rache für die ezidischen Frauen deklariert, die beim Genozid getötet und verschleppt wurden. Nun will sich der türkische Staat für al-Baghdadi an der ezidischen Gemeinschaft rächen. Die Angriffe auf Şengal dienen einzig diesem Zweck.

Gleichzeitig strebt die Türkei einer Aktualisierung des Misak-i Milli, des Territoriums des zerfallenen Osmanischen Reichs an. Die chaotische Situation im Irak kommt den Expansionsplänen Ankaras daher sehr gelegen. Alle Völker des Iraks, insbesondere die Menschen in Mosul und Kirkuk, sollten sich gegen diese Angriffe aussprechen. Als YBŞ und YJŞ werden wir unser Volk und unsere Gesellschaft unter allen Umständen verteidigen. So wie wir 2014 unserer Verteidigungspflicht gegen den sogenannten IS nachgekommen sind, werden wir unser Volk und alle Völker der Region vor den Angriffen des türkischen Staates schützen.“

Bereits vor zwei Wochen hatten Kampfjets des türkischen Militärs Xanesor bombardiert. Dabei waren drei Kämpfer*innen der Widerstandseinheiten verletzt worden.