„Ermutigt durch den Mangel an angemessener Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf dokumentierte Kriegsverbrechen durch den Einsatz verbotener Bomben sowie chemischer Waffen und dem fortgesetzten Beistand der NATO setzt der türkische Staat seine Verstöße gegen Kriegsvölkerrecht und Ethik fort, um mittels illegitimer Angriffe den Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans zu brechen, die Südkurdistan vor einer Invasion der Besatzerstaates Türkei verteidigt“ – mit diesen Worten leitet die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) ihre Bilanz über das Kriegsgeschehen in den Medya-Verteidigungsgebieten vom Freitag ein. Demnach verzeichnete die Organisation am Vortag mindestens 36 Chemiewaffenangriffe auf Teile von Südkurdistan. Die Attacken richteten sich gegen Guerillastellungen in den Widerstandsgebieten in Metîna und Zap, primäres Ziel waren die Tunnelanlagen bei Sîda, Girê Cûdî, Girê Amêdî und Çemço. Parallel dazu erfassten die HPG zwei Dutzend Luftangriffe sowie zahlreiche Bombardements durch türkische Grenztruppen mit Haubitzen und Panzern.
Trotz des massiven Einsatzes hochentwickelter Kriegstechnik setzte die Guerilla ihren Widerstand gegen die seit April laufende Invasion des türkischen NATO-Staates in Südkurdistan auch am Freitag unvermindert fort. Im Çemço-Gebiet im Zap schlugen mobile Einheiten der HPG mehrmals mit schweren Waffen zu, drei Soldaten wurden getötet. In Xakurke setzten Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) feindliche Stellungen im Umland des Massivs Girê Şehîd Axîn unter schweren Beschuss. In Metîna richtete die Guerilla ihren Fokus unter anderem auf Besatzer am Girê Amêdî. Zweimal waren HPG-Sniper aktiv, die Einsätze führten zu je einem toten und verletzten Soldaten. Später am Tag stellten YJA-Star-Einheiten rund 60 Kilogramm Sprengstoffmasse sicher, die in Ladungen zur Zerstörung des Hügelmassivs eingesetzt werden sollte. Nach HPG-Angaben wurde der explosive Stoff kontrolliert vernichtet.
Luftangriffe auf Qendîl
In der Erklärung wird explizit darauf hingewiesen, dass zwei der Luftangriffe vom Vortag durch Kampfflugzeuge ausgeführt wurden und die Gebiete Dola Şehîdan und Qada Newrozê in der Region Qendîl getroffen wurden. Über Çemço, Girê Cûdî und Girê Amêdî wurden intensive Aufklärungsflüge beobachtet. In Karker versuchte die türkische Armee zum wiederholten Mal, die dortigen Guerillastellungen mit Baggern zu zerstören. Am Girê FM wird am Ausbau einer Militärstraße gearbeitet.