In einer aktuellen Erklärung erinnert die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) an die im Monat Mai gefallenen Kämpfer:innen der kurdischen Freiheitsbewegung und der linken Bewegung in der Türkei. Die Mai-Gefallenen seien „die wahren Schöpfenden unserer Werte und unseres Kampfes“, so die KCK. Ihre Erinnerung müsse vertieft, ihre Geschichte bewahrt und ihr Vermächtnis in praktische Verantwortung überführt werden.
Die Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der KCK rufen insbesondere dazu auf, das Gedenken an zentrale historische Figuren wie Haki Karer, Halil Çavgun, die „Vier von Amed“ – Ferhat Kurtay, Necmi Öner, Eşref Anyık und Mahmut Zengin – sowie an die unlängst öffentlich gemachten Todesfälle der PKK-Gründungsmitglieder Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun zu intensivieren. Letztere gehörten zur ersten Generation der Weggefährt:innen von Abdullah Öcalan und gelten als prägende Persönlichkeiten der kurdischen Befreiungsbewegung.
Die Erklärung unterstreicht die besondere symbolische Bedeutung des Monats Mai: Er sei nicht nur für die kurdische Freiheitsbewegung, sondern auch für die revolutionären Traditionen der Türkei ein „Monat der Gefallenen“. Genannt werden unter anderem die 1972 von der Militärjunta hingerichteten 68er-Anführer Deniz Gezmiş, Hüseyin Inan und Yusuf Aslan sowie der 1973 in Haft durch Folter getöteten Revolutionär Ibrahim Kaypakkaya.
Sie gelten als Symbolfiguren der linken Bewegung in der Türkei – und auch als Brückenbauer zwischen türkischer und kurdischer Gesellschaft. „Rêber Apo hat das Wirken dieser Persönlichkeiten stets als bedeutend gewürdigt und deren Streben nach sozialer Gerechtigkeit in seiner eigenen politischen Linie weitergeführt“, so die KCK.
Aufruf zu kollektiver Verantwortung
Die KCK sieht in den Gefallenen nicht nur historische Figuren, sondern „die eigentlichen Schöpfer des demokratischen Gesellschaftsprojekts“. An ihre Biografien und Werte müsste nicht nur erinnert, sie sollten aktiv weitergeführt werden. In der Erklärung heißt es dazu: „Auf Grundlage dieser Wahrheit gilt es, die Realität der Gefallenen tiefer zu verstehen und ihre Erinnerung stärker zu verteidigen. Unser Kampf um Freiheit und demokratische Gesellschaft muss auf dieser Basis ausgebaut werden. Alle sollten sich enger um das Vermächtnis der Gefallenen scharen.“
Der Aufruf sei zugleich eine politische Mahnung, das aktuelle Gedenken nicht auf symbolische Gesten zu reduzieren, sondern in eine konkrete Fortführung von Engagement und kollektiver Verantwortung zu überführen. „Die wahren Schöpfenden und Repräsentant:innen unseres Kampfes sind die Gefallenen. Und sie sind unsterblich.“