Mazdek Ararat: Unvergesslicher revolutionärer Enthusiasmus

Vor einem Jahr ist der Filmemacher und YPG-Kämpfer Mazdek Ararat bei einem Verkehrsunfall in Kobanê ums Leben gekommen. Die Kulturbewegung TEV-ÇAND erinnert an ihn.

Die Bewegung für demokratische Kultur und Kunst (Tevgera Çand û Hunerê ya Demokratîk) hat mit einer schriftlichen Erklärung Mazdek Ararat (Ömer Bağcı) gedacht. Ararat war Mitbegründer der Filmkommune Rojava und gleichzeitig Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Gel, YPG). Am 13. September 2019 ist er bei einem Verkehrsunfall in Kobanê tödlich verunglückt.

TEV-ÇAND schreibt in ihrer Erklärung, dass Mazdek Ararat mit seinem revolutionären Enthusiasmus, seinem selbstlosen Einsatz und seiner Bescheidenheit ein unvergessliches Vorbild für ein genossenschaftliches Leben war: „Zum ersten Jahrestag des Todes von Mazdek Ararat, der mit unaufhaltsamer Begeisterung die schönen und schmerzhaften Wege der Revolution beschritten hat, gedenken wir mit großem Respekt allen revolutionären Gefallenen.

Die Erinnerung an Heval Mazdek hat einen unvergesslichen Platz in unserem Befreiungskampf. Wenn es erforderlich war, hat er zur Waffe gegriffen und war ein Kämpfer. Bei Bedarf hat er seine Kamera genommen und Filme gedreht, und als es notwendig war, hat er die Grenze nach Kobanê überwunden und sich mitten ins Feuer geworfen. Wir haben die Nachfolge seines Erbes angetreten und für uns ist es eine Ehre, seine Ziele zu vervollständigen und Reisende auf seinem Weg zu sein. Die Gefallenen sind das Licht, die uns den Weg weisen. Sie sind das Licht in der Dunkelheit.

Die Freiheit liegt im Lächeln der Gefallenen verborgen. Sie stellen für uns einen ideellen Wert dar, mit dem unsere Geschichte erschaffen wurde. Nicht von ihrem Weg abzukommen und ihnen gerecht zu werden, macht uns zu ihren Weggefährt*innen. Sie sind für uns ein Versprechen der Würde und der Menschlichkeit. Unser Weg führt zum Erfolg und zum Sieg. In diesem Sinne erneuern wir unser Versprechen, die Ziele von Mazdek und allen Gefallenen weiter zu tragen.“

Held des Kinos

Mazdek Ararat war in der Bevölkerung von Rojava als „Held des Kinos“ bekannt. Die Filmkommune Rojava wurde 2015 in Kobanê gegründet und bildet seitdem Filmschaffende aus. Ihr Ziel ist es, dem elitären Kino ein populäres Kino entgegenzusetzen, in dem sich die Menschen einander ihre Geschichten erzählen können. Neben dem kulturellen Austausch liegt ein weiterer Fokus auf der Perspektive von Frauen und der Unterdrückten. Kurdisch, das jahrzehntelang in Syrien verboten war, ist erstmalig zur Kinosprache geworden.