Stockholm: Protest gegen Gewalt an Frauen

In Stockholm ist gegen die in der Corona-Pandemie angestiegene Gewalt an Frauen protestiert worden.

Auf der belebten Straße Drottningsgatan in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist gegen Gewalt an Frauen protestiert worden. Aufgerufen zu dem Straßenprotest hatte der kurdische Frauenrat Amara. In einem Redebeitrag im Namen des Frauenrats wies Ayşe Göktepe darauf hin, dass weltweit ein Anstieg der Fälle von patriarchaler Gewalt gegen Frauen zu verzeichnen ist. „Die sexistische Ideologie des kapitalistischen Systems ist für Frauen und Kinder im Chaos der aktuellen Pandemie noch gefährlicher geworden“, sagte Göktepe und appellierte an die Gesellschaft in Schweden, zu Feminiziden nicht zu schweigen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten riefen „Jin Jiyan Azadî!“ (Frauen, Leben Freiheit) und schwenkten Fahnen des europaweiten Frauendachverbands TJK-E. Der Verband hatte in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung dazu aufgerufen, häusliche Gewalt nicht als Privatangelegenheit zu behandeln und die Täter ohne Rücksicht auf ihre gesellschaftliche Stellung oder ihren familiären Hintergrund als solche zu benennen.

Der Erklärung vorangegangen waren Gewalttaten an zwei politisch aktiven Kurdinnen in Hamburg und Alsfeld. In zahlreichen Städten in Europa haben Frauen dagegen protestiert.