Schweiz: Bereits 17.000 Unterschriften zur Verurteilung Erdoğans

Die von der kurdischen Frauenbewegung in Europa TJK-E gestartete Kampagne „100 Gründe zur Verurteilung des Diktators“ nähert sich der Zielgeraden. Allein in der Schweiz unterschrieben bisher 17.000 Menschen.

Am 25. November 2020 hatte die kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen eine Petition gestartet, um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als Verantwortlichen für die frauenverachtende Politik des türkischen Regimes vor der UNO anzuklagen und Femizide international als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennen zu lassen. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 8. März. In ganz Europa sammeln vor allem kurdische Aktivistinnen Unterschriften.


Im Gespräch mit ANF sagte Lava Alarabo, Ko-Vorsitzende des Kurdischen Gesellschaftszentrums Basel und Aktivistin beim Frauenrat Ronahî, die Kampagne werde zusammen mit Schweizer Frauenorganisationen geführt und stehe kurz davor ihr Ziel zu erreichen. Dies liege vor allem am selbstlosen Engagement der Frauen. Sie führt aus: „Wir können mit Bestimmtheit sagen, dass die Bemühungen, die Realität der Diktatur Erdoğans der internationalen Öffentlichkeit darzulegen, erfolgreich waren. Fast 80 Prozent der Unterschriften stammen aus der Schweizer Bevölkerung.“ Alarobo unterstreicht ihre Überzeugung, dass Erdoğan eines Tages vor Gericht gestellt werde, warnt aber auch aufgrund der Ignoranz gegenüber Femiziden in Europa: „Es gibt auch in Europa eine Politik, die Femizide ignoriert und unsichtbar macht. Selbst in einem Land wie der Schweiz wurden seit Januar 2021 sechs Frauen ermordet.“