Protest gegen Femizide in Basel

Nachdem in den vergangenen zwei Wochen drei Frauen in der Schweiz durch Männer ermordet wurden, ist es in Basel zu wütenden Protesten gekommen.

In den vergangenen zwei Wochen wurden mindestens drei Frauen in der Schweiz von Männern ermordet. Bei den Tätern handelte es sich um Partner oder Verwandte. In diesem Jahr wurden in der Schweiz bereits sechs Femizide registriert. Nun kam es in Basel zu wütenden Protesten gegen die patriarchalen Hassverbrechen. Hunderte Frauen nahmen an der von der Sozialistischen Frauenunion (SKB) und der Frauenplattform Zora organisierten Demonstration teil und zogen am Donnerstagabend unter lauten antipatriarchalen Parolen durch Basel. Nach der Demonstration fand eine Kundgebung vor dem Kantonsparlament statt. Dort erklärten die Veranstalterinnen: „Seit Anfang 2021 wurden in der Schweiz sechs Frauen durch Männergewalt ermordet. Leider werden diese Morde aufgrund der Politik des Schweizer Staates in der Presse nur als Familientragödie dargestellt. Wir wissen, dass all diese Morde politisch sind.

Die Schweiz ist verpflichtet, die Istanbul-Konvention umzusetzen“

Das Istanbuler Übereinkommen des Europarates, das am 1. April 2018 in der Schweiz in Kraft getreten ist, verpflichtet die Schweizer Bundesregierung und die Kantonsverwaltungen, dafür zu sorgen, dass Frauen und Mädchen vor Gewalt und Diskriminierung geschützt werden. Während der Schweizer Staat heute die Unverletzbarkeit des Lebens von Frauen garantieren müsste, werden Frauen wegen ihrer Hautfarbe, Sprache und ethnischen Zugehörigkeit offen diskriminiert und belästigt. Heute investiert die Schweiz nicht in Frauenhäuser, sondern in den Krieg und den Waffenhandel. Dies spiegelt die patriarchale Mentalität der Schweiz wider.

Wir brauchen keine Waffen und Kampfflugzeuge im Wert von Milliarden Euro, sondern Kantone, die die Mittel zur Beendigung der Gewalt bereitstellen."