Am 25. November 2020 hat die Frauenbewegung TJK-E die Kampagne „100 Gründe, 100.000 Unterschriften zur Verurteilung des Diktators“ gestartet. Die Kampagne findet in vielen Ländern statt und wird von den Frauenräten getragen. Auch in der Schweiz organisieren die Frauenräte Unterschriftensammlungen. Der Frauenrat Mizgîn führt in Bern jeden Tag Unterschriftensammlungen durch. Am Dienstag versammelten sich Frauen vor der Schweizer Nationalversammlung, informierten Passant*innen über die Kriegsverbrechen des Erdoğan-Regimes und forderten die Verurteilung des Diktators.
Abgeordnete Funiciello: „Die Situation in der Türkei ist erschreckend“
Die sozialistische Abgeordnete Tamara Funiciello unterstützt die Kampagne der TJK-E. Sie erklärt gegenüber ANF, Erdoğan müsse für die Femizide vor Gericht gestellt werden, und fährt fort: „Ich bin davon überzeugt, dass die 100-Gründe-Kampagne mit eurer Arbeit ihr Ziel erreichen wird.“ Sie betont, ihre Partei verfolge die Frauenmorde und die Politik der Straflosigkeit durch den türkischen Staat genau, die Situation in der Türkei sei „erschreckend“. Die Türkei müsse deshalb die Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt befolgen und die notwendigen Schritte einleiten.
Stand in Lausanne eröffnet
Auch in Lausanne wird eine Kampagne aktiv geführt. Der Frauenrat Lajin stellt in den verschiedensten Teilen der Stadt Informationsstände zur Briefkampagne für die Freilassung von Abdullah Öcalan an die UN auf und sammelt dort ebenfalls Unterschriften. Hevi Aydoğan vom Frauenrat Lajin erklärt gegenüber ANF: „Unsere Briefkampagne an die UN für die Aufhebung der Isolation Öcalans geht ebenfalls weiter. Unter den Corona-Bedingungen ist es allerdings schwierig und wir versuchen, die Parteien und Institutionen in der Schweiz per E-Mail und Online-Konferenzen zu erreichen. An bestimmten Wochentagen werden an zentralen Stellen der Stadt Stände von Aktivistinnen im Rahmen der Kampagne ‚100 Gründe, 100.000 Unterschriften‘ errichtet. Wir finden uns mit Schweizer Frauen und der internationalen feministischen Bewegung insbesondere in Online-Konferenzen zusammen und informieren auf diesem Weg über unsere Kampagnen. Wir rufen zur Unterstützung für unsere Kampagnen auf. In diesem Sinne haben wir am 7. Februar an der Konferenz zum Frauenstreik teilgenommen und werden am 25. Februar als kurdische Frauen an einer internationalen Frauenkonferenz teilnehmen.“