Riha: Demonstration gegen Frauenmorde verboten

Eine von einem Frauenbündnis geplante Demonstration gegen Frauenmorde und Kindesmissbrauch ist vom Gouverneur der nordkurdischen Provinz Riha verboten worden. Die Organisatorinnen protestierten auf einer Pressekonferenz gegen das Verbot.

Das Gouverneursamt von Riha (Urfa) hat eine Demonstration gegen Frauenmorde und Kindesmissbrauch verboten. Die Organisatorinnen der „Frauenplattform Provinz Urfa“ protestierten auf einer Pressekonferenz in der Bildungsgewerkschaft Eğitim Sen gegen das Verbot.

„Gewalt an Frauen stoppen“ und „Wir schweigen nicht zu sexuellem Missbrauch und Übergriffen an Kindern“ stand bei der Pressekonferenz auf Transparenten zu lesen. Im Namen des Bündnisses von Fraueneinrichtungen aus der Region erklärte Sevda Çelik Özbingöl, dass die Demonstration eigentlich schon am 14. September geplant war. Vor zwei Wochen noch hatten die Behörden gefordert, den Protest zu verschieben, heute wurde die Demonstration ganz verboten.

Frauenmorde seien ein ideologisches Problem, Gewalt an Frauen und Kindern nicht unabhängig von der sich verschlechternden Lage der Menschenrechte und Demokratie, sagte Özbingöl: „Aus diesem Grund gibt es überall grausame Beispiele von Gewalt gegen Frauen. Wir begegnen ihnen im häuslichen Umfeld, auf der Straße, bei der Arbeit und in polizeilichem Gewahrsam. Allein im August sind 49 Frauen in der Türkei ermordet worden. In Urfa sind innerhalb von zwanzig Monaten 216 Fälle von Kindesmissbrauch bekannt geworden.“