Vor 32 Jahren starb die Musikerin und Guerillakommandantin Hozan Mizgîn (Gurbet Aydın) bei einem Gefecht mit der türkischen Armee in Nordkurdistan. Der 11. Mai wird von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Gedenktag für die Gefallenen der Kulturbewegung begangen und geht auf ihren Todestag im Jahr 1992 zurück.

Hozan Mizgîn ist 1962 in Êlih (tr. Batman) geboren und hat sich 1980 der PKK angeschlossen. An der Parteiakademie in der libanesischen Bekaa-Ebene bemerkte Abdullah Öcalan ihr künstlerisches Talent und schickte sie zusammen mit Hozan Sefkan nach Europa, um kulturelle Aktivitäten zu organisieren. In Europa wurde daraufhin der „Verband der patriotischen Künstler aus Kurdistan“ (Hunerkom) gegründet. Hunerkom war die erste Organisation mit ausschließlich kurdisch-künstlerischer Zielsetzung. Der Verband unterstützte Folklore- und Musikgruppen, gab Alben heraus und veranstaltete alljährlich im Frühsommer ein kurdisches Folklore- und Musikfestival. Verbunden mit Hunerkom war vor allem die Musikgruppe Koma Berxwedan („Gruppe des Widerstands“), zu deren Gründungsmitgliedern Hozan Mizgîn gehörte. Nach ihrer Rückkehr nach Kurdistan beteiligte sie sich am bewaffneten Kampf. Sie war die erste Guerillakommandantin auf Provinzebene der PKK, zwischenzeitlich führte sie bis zu 700 Kämpferinnen und Kämpfer an. Am 11. Mai 1992 wurde ihre Einheit in der Nähe von Tetwan von einem Denunzianten verraten. Hozan Mizgîn lehnte eine Kapitulation ab und kam nach einem stundenlangen Gefecht ums Leben.

Hommage an Hozan Mizgîn: Mizgîna leheng von Hozan Serhat

Das PKK-Komitee für Kultur und Kunst beschreibt Hozan Mizgîn als Stimme der kurdischen Freiheitsbewegung und Symbolfigur für die Unbesiegbarkeit freier Frauen und gedenkt anlässlich ihres Todestages aller gefallenen Künstlerinnen und Künstler. Hozan Mizgîn habe sowohl mit ihrer Musik als auch mit der Waffe für die Existenz des kurdischen Volkes gekämpft und sei zu einem unvergesslichen Vorbild geworden.