Die Wissenschaft der Frau – Jineolojî – definiert sich selbst als eine Sozialwissenschaft, entstanden aus der revolutionären Praxis der kurdischen Frauenbewegung. Der Begriff Jineolojî stammt aus dem Kurdischen und besteht aus den Wörtern Jin (Frau), welches verwandt mit dem Begriff Jiyan (Leben) ist, und Lojî für Wissenschaft.
Die Jineolojî begreift sich als eine Wissenschaft in der Mitte der Gesellschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und zur Wiederentdeckung ökonomischer, sozialer und philosophischer Wege zur Integration in die natürliche Umwelt. Wesentlicher Teil ist dabei die Überwindung der Entfremdung zwischen Frau-Natur, Mensch-Natur und Gesellschaft-Natur. Die Ökologie ist in diesem Sinne eines der Hauptfelder der Jineolojî und eine Annäherung an eine ethisch-politische Gesellschaft.
Jineolojî kritisiert die positivistischen, patriarchalen und kapitalistischen Denkweisen, die seit Jahrtausenden Wissenschaft und Gesellschaft prägen und versucht mit dem entwerteten Wissen der Frauen ein freies demokratisches Leben in Vielfalt und Verbundenheit aufzubauen. Wie sich diese progressive Alternative in der Praxis äußert, den philosophischen Hintergrund und die Ursprünge der Jineolojî, möchten das Jineolojî-Komitee Deutschland, das Offene feministische Treffen Landau und der Arbeitskreis Rojava Landau bei einem Online-Vortrag mit anschließender Diskussion näher beleuchten.
Die Veranstaltung findet am 6. März 2021 um 17 Uhr statt. Interessierte können sich zwecks Anmeldedaten per E-Mail an [email protected] wenden. Wer sich vorab gerne schon mit dem Thema Jineolojî beschäftigen möchte, dem legen die Veranstalter*innen des Online-Vortrags die Broschüre „Die Revolution der Frau“ von Abdullah Öcalan, sowie die offizielle Webseite des Jineolojî-Komitees ans Herz.