Kundgebung zur „100 Gründe“-Kampagne in Duisburg

Aktivistinnen vom Duisburger Frauenrat Asya Yüksel haben mit einer Kundgebung im Rahmen der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ gefordert, dass dem AKP-Chef Erdoğan als Haupttäter von Feminiziden der Prozess gemacht wird.

In Duisburg haben Aktivistinnen des Frauenrats Asya Yüksel an diesem Donnerstag eine Kundgebung anlässlich der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ veranstaltet. Mit der von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) initiierten Kampagne wird die frauenfeindliche und tödliche Politik der türkischen AKP-Regierung angeprangert. Die Frauenbewegung fordert, dass der türkische Diktator Recep Tayyip Erdoğan für seine Verbrechen vor Gericht gestellt wird. Mitglieder des kurdischen Gesellschaftszentrums in Duisburg unterstützten die Kundgebung.

Im Rahmen der Zusammenkunft, die in der Innenstadt vor dem Forum Duisburg stattfand, wurde zur Unterstützung einer Petition aufgerufen, die für die internationale Anerkennung von Femiziden als Verbrechen an der Menschlichkeit noch bis zum 8. März läuft. Amara Çîya vom Frauenrat Asya Yüksel machte in einer Ansprache auf den Anstieg von tödlicher Gewalt gegen Frauen in der Türkei aufmerksam. Seit die islamistisch orientierte Erdoğan-Partei AKP das Land regiert, steigt die Zahl der Frauenmorde. Im Jahr 2002, zu Beginn der AKP-Ära, erfasste die Statistik 66 Morde an Frauen. Im zurückliegenden Jahr zählte die Plattform „Wir werden Frauenmorde stoppen“ mindestens 300 Feminizide, die Frauennachrichtenagentur JinNews erfasste sogar 332 Fälle, in denen Frauen von Männern ermordet wurden. Frauenrechtsorganisationen machen vor allem die unsoziale und auf Krieg ausgerichtete Politik des Erdoğan-Regimes für den beispiellosen Anstieg an Feminiziden verantwortlich.

Die TJK-E verlangt mit der „100 Gründe”- Kampagne daher, dass dem türkischen Staatspräsidenten als Haupttäter von Feminiziden der Prozess gemacht wird. Die Zahl 100 steht symbolisch für die ungezählten Todesopfer in den bald 19 Jahren der Erdoğan-Regierung.

Weitere Kundgebung am Samstag

Im Rahmen der Kundgebung wurde heute auch die Situation der politischen Gefangenen in der Türkei thematisiert, die seit dem 27. November im Hungerstreik gegen ihre völlige Entrechtung und das Isolationsregime auf der Gefängnisinsel Imrali sind, wo der PKK-Begründer Abdullah Öcalan von der Außenwelt abgeschottet wird. Amara Çîya rief zur Teilnahme an einer Veranstaltung am kommenden Samstag (16. Januar) um 14 Uhr auf der Königstraße in Duisburg auf. Mit der Zusammenkunft soll Solidarität mit den politischen Gefangenen ausgedrückt und gegen die menschenverachtenden Zustände in türkischen Haftanstalten protestiert werden. Ein weiteres Thema wird der politische Vernichtungsfeldzug des Regimes gegen die HDP und ESP sein.