Istanbuler Gouverneur verbietet 25. November-Demonstration

Der Gouverneur von Istanbul hat die bevorstehende jährliche Demonstration zum 25. November „aus Sicherheitsgründen” verboten. Tausende Frauen haben in sozialen Netzwerken angekündigt, dem Verbot die lila Karte zu zeigen.

Der Gouverneur von Istanbul hat die bevorstehende jährliche Demonstration zum internationalen Kampftag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November im Zentrum der türkischen Millionenmetropole verboten. Der feministische Marsch am morgigen Montag auf der Einkaufsmeile Istiklal Caddesi werde nicht genehmigt, teilte das Amt des Gouverneurs am Sonntag mit. Zur Begründung führte die Behörde den Schutz der öffentlichen Ordnung an.

Frauenbewegungen und -organisationen in der Türkei mobilisieren seit Wochen über soziale Netzwerke wie Twitter zum traditionellen Protest. In der Ankündigung der Veranstaltung, die tausendfach geteilt wurde, heißt es: „Wir stärken unsere Rebellion gegen Gewalt an Frauen, Feminizid, Belästigung, Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch und treffen uns am 25. November zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen.”

Im letzten Jahr war die Frauendemonstration ebenfalls verboten worden. Trotz eines massiven Polizeiaufgebots kamen damals unzählige Aktivistinnen unter einem lilafarbenen Fahnenmehr zu einer Auftaktkundgebung auf dem Tünel-Platz zusammen und zogen kraftvoll Richtung Taksim-Platz. Die Polizei ging mit Tränengas und Plastikgeschossen vor. Zahlreiche Frauen, darunter die HDP-Abgeordnete Gülistan Koçyiğit, wurden dabei verletzt.