Hamburg: Aufruf zur Demonstration am 25. November

Die feministische Kampagne „Gemeinsam Kämpfen für demokratische Autonomie und Selbstbestimmung - Hamburg" ruft zum 25. November zur Beteiligung an der Demonstration „Gewalt gegen Frauen ist politisch!“ auf.

Am 25. November ist der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Die feministische Kampagne „Gemeinsam Kämpfen für demokratische Autonomie und Selbstbestimmung - Hamburg" erklärt dazu:

Auch dieses Jahr werden wir wieder als Frauen, Lesben und Trans-, Non-Binary- und Inter-Personen* (= FLINT*) unsere Wut auf die Straße tragen. Wir rufen dazu auf, euch an diesem Tag um 17 Uhr (Auftaktkundgebung Altonaer Bahnhof, Seite: Neue Große Bergstraße) an der Demonstration „Gewalt gegen Frauen* ist politisch! #keinemehr“ zu beteiligen.

Geschlechterbasierte Gewalt wird in verschiedensten Formen überall auf der Welt ausgeübt. Wie zum Beispiel durch Zwangsheirat, Missbrauch (emotional, mental, physisch-sexuell), Vergewaltigung und vieles weitere mehr. Dies alles bewegt uns, an diesem Tag auf die Straße zu gehen.

Ebenso handelt es sich um Gewalt, die sich nicht zwischen Menschen ausdrückt, sondern ökonomische, soziale, politische, staatliche und reproduktive Unsicherheiten umfasst. Diese strukturelle Gewalt bleibt oft unsichtbar. Durch Vereinzelung und Konkurrenz, die unseren Alltag prägen, werden Gewalterfahrungen zu Einzelschicksalen, stattdessen sollte das Patriarchat als System der Gewalt, welches uns alle betrifft, erkannt werden.

Es darf nicht sein, dass so viel Leid und Ungerechtigkeit einfach hingenommen werden. Deshalb wollen wir laut sein, um die Aufmerksamkeit auf diese Thematik zu lenken, uns gegenseitig stärken und gemeinsam kämpfen.

Dieses Jahr wollen wir den Fokus auf die andauernden Feminizide weltweit legen.
Jeden Tag sind Frauen, Lesben, und Trans-, Non-Binary- und Inter-Personen* gewalttätigen Übergriffen bis hin zur Tötung ausgesetzt. Auch in Deutschland finden diese grausamen Taten regelmäßig statt.

FLINT* sind aufgrund ihres Geschlechts einem gesellschaftlich höherem Risiko ausgesetzt, Gewalt zu erfahren – auf allen Ebenen, sowohl individuell als auch strukturell.

Feminizid als Beziehungsdrama oder privates Eheproblem – wie es in der Presse oft heißt – zu betiteln, verschleiert die strukturelle Gewalt gegen FLINT*. Jegliche Gewalt gegen FLINT* wird auf diese Weise relativiert. Das verharmlost die Taten und schützt die Täter!

Morde an FLINT* sind politisch motivierte Taten und müssen als das benannt werden, was sie sind: Feminizide.

Ein konkretes Beispiel ist der Angriffskrieg der Türkei gegen die Selbstverwaltung in Nordostsyrien, in der Frauen* sich selbst organisieren und aus den patriarchalen Strukturen befreien. Wir bewerten diesen Krieg als expliziten Angriff gegen Frauen* und feministische Errungenschaften und damit als massenhaften Feminizid. Auch dagegen erheben wir an diesem Tag unsere Stimme. Denn die Gewalt an diesen Frauen* bis hin zu ihrer Tötung, bedeutet Gewalt gegen alle Feminist*innen weltweit.

Lasst uns deshalb an diesem Tag zusammen auf die Straße gehen, laut sein, uns austauschen und vernetzen. Wir freuen uns über eine kämpferische und vielfältige Demonstration!