Die Föderation der weiblichen Kriegsversehrten Nord- und Ostsyriens ruft Frauen in aller Welt dazu auf, auf Grundlage der Frauenbefreiungsideologie zusammenzukommen und die Organisierung von Frauen voranzutreiben. In einer Erklärung anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November teilen die Kriegsversehrten mit:
Am 25. November 1960 ließ der dominikanische Diktator Rafael Trujillo drei der vier Schwestern der Mirabal-Familie umbringen. Nur sechs Monate später setzte die Kraft des Volkes der Diktatur ein Ende: Der „Ziegenbock” wurde bei einem Attentat erschossen. Seitdem gelten die „Hermanas Mirabal“ Patria (36), Minerva (34) und María Teresa (25) für alle Frauen der Welt als Quelle der Kraft, des Glaubens und des Widerstands.
Der Mordanschlag gegen die Schwestern Mirabal zeigt uns, dass 5000 Jahre Patriarchat – eine katastrophale Bilanz - ein ganzes Unterdrückungssystem darstellt, das auf Frauenhass, Ausbeutung und der brutalen Behandlung von Frauen basiert und im Grunde eine Verschwörung gegen die Menschheit ist. Denn Frauen sind die Quelle des Lebens. Sie ins Visier zu nehmen, sie zu massakrieren und ihren Märtyrer-Tod herbeizuführen, verdeutlicht die Angst des Feindes vor Frauen.
Aber heute leisten Frauen, die sich an der Front der Demokratischen Nation zusammengeschlossen haben, mit ihrem revolutionären Bewusstsein und ihrem Zorn Widerstand gegen dieses Machtsystem, das sie massakriert, unterdrückt, ihrem Willen beraubt und als Gegenstand missbraucht. Diese Realität haben Frauen aufgedeckt. Im Lauf der Geschichte haben sie große Schwierigkeiten erlebt und erfahren sie auch weiterhin, aber heute stehen sie an einem Punkt mit bedeutenden Errungenschaften. Dass sie ihre heutige Position erreichen konnten, liegt an ihren bisherigen Kämpfen und den Opfern, die sie dafür brachten.
Angriffe auf Frauen sind ideologisch
Die Regionen Nord- und Ostsyriens sind zu einem Schlachtfeld der Hegemonialmächte geworden. Kinder und Frauen werden Opfer von terroristisch motivierten Anschlägen der AKP-Regierung unter Erdogan, der sich an chemischen Kampfstoffen bedient. Seit Beginn des Krieges am 9. Oktober 2019 sind bereits Hunderttausende Frauen auf der Flucht vor der Invasion. Am 12. Okotber 2019 wurde Hevrîn Xelef, Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens, gemeinsam mit acht ihrer Freunde auf bestialische Weise hingerichtet, ihr Leichnam brutal gefoltert. Der Angriff auf ihre Person galt allen Frauen. Die Verstümmelung der Leiche unserer Freundin und YPJ-Kämpferin Amara Rênas stellt gleichermaßen einen Angriff auf den Willen des Widerstands und der Freiheit von uns Frauen dar.
Als weibliche Kriegsversehrte Nord- und Ostsyriens fordern wir daher Frauen in aller Welt auf, zusammenzukommen und sich auf der Grundlage der Frauenbefreiungsideologie zu organisieren. Insbesondere junge Frauen und solche, die persönlich von patriarchalischer Unterdrückung betroffen sind, dürfen nicht schweigen. Wir rufen sie dazu auf, mit dem Geist von Hevrîn, Amara und Avesta sich am Kampf gegen Gewalt an Frauen aktiv zu beteiligen.”