Femizid in Izmir: Unteroffizier ermordet Ehefrau

Ein türkischer Unteroffizier hat seine in Scheidung lebende Ehefrau in Izmir ermordet. Allein im August sind mindestens 27 Frauen in der Türkei Femiziden zum Opfer gefallen.

Der türkische Unteroffizier Köksal Doğru hat seine in Scheidung lebende Ehefrau Handan Doğru in Izmir in der Westtürkei ermordet. Der Täter kam am Mittwochabend in den Friseursalon von Handan Doğru und erschoss die Frau und einen Mann, der Waren anlieferte. Eine Mitarbeiterin wurde schwer verletzt. Im Anschluss verließ der Täter den Tatort und verübte Selbstmord.

In der Türkei sind nach Angaben der Plattform „Wir stoppen Frauenmorde“ im August 27 Frauen von ihnen nahestehenden Tätern ermordet worden. In 23 weiteren Todesfällen von Frauen besteht der Verdacht einer Einwirkung durch Männer aus ihrem Umfeld. Laut der in Istanbul ansässigen Frauenrechtsorganisation würden insbesondere seit Ausbruch der Corona-Pandemie immer häufiger verdächtige Todesfälle als Selbstmorde oder natürlicher Tod abgetan. Die Plattform beklagt, dass Justiz und Politik Femizide vertuschen und Gewalttaten an Frauen nicht aufgeklärt werden.

Unteroffiziere der türkischen Armee sind in letzter Zeit vor allem wegen sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Nordkurdistan in die Schlagzeilen geraten.