Düsseldorf: Protest gegen Besatzung und Feminizid in Efrîn

In Düsseldorf hat es eine NRW-weite Demonstration gegen die türkische Invasion in Efrîn und Feminizid als systematische Praxis der Besatzung gegeben.

In Düsseldorf hat eine NRW-weite Demonstration gegen die türkische Expansions- und Besatzungspolitik im ehemals selbstverwalteten Kanton Efrîn in Rojava und dem damit einhergehenden Feminizid als systematische Praxis der Besatzung stattgefunden. Zuvor hatten fünfzig kurdische Parteien und das europaweite Bündnis „Demokratische Kräftevereinigung” angekündigt, am 20. Februar weltweit für Efrîn auf die Straße zu gehen.

Die Düsseldorfer Demonstration wurde vom kurdischen Frauendachverband YJK-E gestaltet und begann um 14 Uhr vor dem DGB-Haus. Zum Auftakt wurde die kurdische Politikerin und Ko-Vorsitzende der PYD, Eyşe Hiso, via Telefonkonferenz zugeschaltet. „Ich grüße alle Menschen, die für Efrîn heute auf der Straße sind“, sagte Hiso zunächst. „Seit drei Jahren versucht der türkische Staat, das Herz Efrîns in Stücke zu reißen. Aber Efrîn hält stand – mit all seiner Existenz, seinem Widerstand, der Natur und vor allem mit der Identität seiner kämpfenden Frauen.“  

Nach Hisos Rede startete die Demonstration hinter einem Fronttransparent mit der Aufschrift „Die Befreiung Efrîns bedeutet Gerechtigkeit – Stopp der feminizidalen Politik Erdogans!“ Richtung Corneliusplatz. Kämpferisch und laut lief die Menschenmenge zu dem einen guten Kilometer entfernten Platz, währenddessen wurden weitere Reden gehalten. Yüksel Koç als Ko-Vorsitzender des kurdischen Europadachverbands KCDK-E unterstrich, dass der Widerstand für Efrîn weltweit bis zur Befreiung der Region in Rojava andauern wird. Die frühere HDP-Abgeordnete Besime Konca, die sich inzwischen für die kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) engagiert, wies auf die Wichtigkeit der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen” hin, die auf die internationale Anerkennung von Feminizid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Aburteilung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vor dem Strafgerichtshof zielt. Ayten Kaplan (YJK-E) unterstrich, die kurdenfeindliche Geisteshaltung der türkischen Regierung mache sich in allen Teilen Kurdistans bemerkbar und es sei existenziell, geschlossen und vereint dagegen vorzugehen.

Einwöchiger Sitzstreik für Abdullah Öcalan

Zum Abschluss der Protestveranstaltung wurde auf einen einwöchigen Sitzstreik für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Düsseldorf aufmerksam gemacht, der am Montag starten soll. Das Programm sieht folgendermaßen aus:

Montag, 22. Februar
Redner*innen: Engin Sever, Nursel Aydoğan
Musik: Seyitxan, Cevat Mervanî
Ort: Platz vor dem Landesparlament

Dienstag, 23. Februar
Rednerin: Besime Konca
Musik: Deniz Deman, Ali İkizer, Diyar Dersim, Hozan Şemdin, Serhat Med
Ort: Corneliusplatz

Mittwoch, 24. Februar
Musik: Bengi Agiri, Hozan Nawdar, Selhat Gimgim
Ort: Friedrich-Ebert-Straße 34-38 (DGB-Haus)

Donnerstag, 25. Februar
Rednerin: Tuğba Hezer
Musik: Xelil Xemgin, Memo Yapıştıran, Narinxan
Ort: Stromstraße 24 (WDR)

Freitag, 26. Februar
Rednerin: Yıldız Filimci
Musik: Memo Gül, Hozan Kawa, Zahir Loran
Ort: Wasserstraße 5 ( CDU)

Samstag, 27. Februar:
Ort: Landesparlament
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