100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen in Düsseldorf

In Düsseldorf haben Aktivistinnen von Cenî e.V. und YJK-E Unterschriften für die Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ gesammelt. Die Initiative fordert die Beendigung patriarchaler Gewalt und die Aburteilung des türkischen Präsidenten.

Die Aktivitäten anlässlich der von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) initiierten Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ werden fortgesetzt. Am Sonntag stellten Aktivistinnen des Frauendachverbands YJK-E zusammen mit Vertreterinnen von Cenî e.V. (Kurdisches Frauenbüro für Frieden) vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof einen Infotisch auf, um für die Kampagne zu werben und Unterschriften zu sammeln. Eine dazu am 25. November zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen gestartete Petition hat das Ziel, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als Verantwortlichen für die frauenverachtende Politik des türkischen Regimes vor der UNO anzuklagen und Feminizide international als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennen zu lassen. Die Petition kann bis zum Frauentag am 8. März auch online unterstützt werden.

Die Aktivistinnen von Cenî und YJK-E führten in Düsseldorf zahlreiche Gespräche mit Interessierten und vermittelten die Geschichten von 100 Frauen, die stellvertretend für unzählige ermordete Frauen stehen, für deren Tod Erdoğan verantwortlich gemacht wird. Insgesamt 100.000 Unterschriften will die kurdische Frauenbewegung im Rahmen ihrer Kampagne sammeln.

Türkei: Kein Tag ohne Femizid

Nach Angaben der Frauenstiftung Mor Çatı (Lila Dach) hat sich die Anzahl der Femizide in der Türkei seit dem Regierungsantritt der AKP im Jahr 2002 um ein Tausendfaches erhöht. Sexualisierte Gewalt an Kindern sei ebenfalls dramatisch angestiegen und habe sich mindestens verdreifacht.