„Schweigt nicht im Angesicht des Massakers!“
Die Proteste gegen die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete gehen weiter. Gestern versammelten sich Aktivist:innen in Luzern und Lausanne zum Protest.
„Wer den Verrat der PDK nicht sehen will, ist mitverantwortlich für Blutvergießen“
In Luzern fand eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof statt. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes erklärte der Ko-Vorsitzende der Demokratischen Kurdischen Gemeinde (CDK Luzern), Mulla Şahin, in Bezug auf den türkischen Faschismus und die PDK: „Unser Feind und seine lokalen Kollaborateure sollten wissen, dass die kurdische Jugend die nationale Einheit erreicht hat. Sie wird auf jeden Fall Erfolg haben, egal was passiert.“
Anschließend hielt Musa Farısoğulları eine Ansprache im Namen des kurdischen Europaverbands KCDK-E (Kongress der demokratischen Gesellschaften aus Kurdistan in Europa). Er sagte: „Die PDK arbeitet offen mit dem türkischen Staat zusammen. Sie beteiligt sich offen an der Vernichtung unseres Volkes. Wenn wir diesen Verrat der Barzanî-Dynastie nicht anprangern, machen wir uns mitschuldig für jeden Tropfen Blut, der vergossen wird. Die Türkei, der Iran, der Irak und Syrien versuchen schon seit hundert Jahren, uns zu vernichten. Dagegen wehren wir uns. Alle Kurdinnen und Kurden, insbesondere diejenigen, die in der PDK sind, aber die Besatzung nicht akzeptieren, müssen rebellieren.“ Die Aktivist:innen riefen immer wieder „Tod dem Verrat“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“.
Die Teilnehmerin Nurşen Demir erklärte gegenüber ANF: „Wir werden seit Jahrhunderten abgeschlachtet. Seit drei Jahren gibt es einen epischen Widerstand der Guerilla. Der türkische Staat, der verzweifelt einen Erfolg gegen die Guerilla zu erringen versucht, verlässt sich auf die Kollaboration des Barzanî-Clans. Ich appelliere an die Familie Barzanî, diesem Verrat ein Ende zu setzen.“
Lausanne: „Schweigt nicht im Angesicht des Massakers!“
Auch in Lausanne fand eine Kundgebung statt. Dem Aufruf des kurdischen Gesellschaftszentrums und des Frauenrats Lajîn folgten viele Menschen. Im Namen der kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz (YJK-S) verurteilte Hatice Kandal die Kollaboration der PDK-Regierung und der Familie Barzanî mit dem türkischen Staat und sagte: „Mit dieser gewaltigen und schmutzigen Kollaboration wird Kurdistan de facto an die Türkei übergeben. Wir werden weiterhin an der Seite der Guerilla stehen.“
Ramazan Oba verlas im Namen der CDK Lausanne eine Erklärung und berichtete von der neuen großangelegten Militäroperation, die der türkische Staat am 15. Juni begonnen habe, von der Errichtung von neuen Militärbasen auf südkurdischem Territorium und der Vertreibung der Dorfbevölkerung. Oba klagte an und appellierte: „Derzeit werden Dörfer durch die türkische Armee niedergebrannt und bombardiert. Warten Sie nicht, bis sich eine große Tragödie ereignet. Schweigt nicht angesichts dieses Massakers.“