Truppentransporte an die türkische Grenze nach Südkurdistan

Im nordkurdischen Landkreis Çelê zieht die türkische Armee an der Grenze zum Irak Truppen zusammen. Viele Transporter mit Infanterie sowie Panzerfahrzeugen rollten in der Nacht Richtung Grenze.

Mobilisierung gegen Medya-Verteidigungsgebiete

Der nordkurdische Landkreis Çelê (tr. Çukurca) an der türkischen Grenze nach Südkurdistan grenzt direkt an die Medya-Verteidigungsgebiete. In der Nacht fanden in dem Gebiet in der Provinz Colemêrg (Hakkari) massive türkische Truppenbewegungen in Richtung Üzümlü-Grenzübergang statt. Wie auf einem Video zu sehen ist, rollten im Schutze der Dunkelheit viele Truppentransporter und Panzerfahrzeuge in Richtung Süden.


Die türkische Armee befindet sich auch in Nordkurdistan bei ihren Transporten in permanenter Angst vor Angriffen der Guerilla. So berichtet die Bevölkerung, dass das Militär die Anwohner:innen der Route anwies, ihre Häuser nicht zu verlassen. Der Grenzübergang wurde in den frühen Morgenstunden geschlossen und vollständig dem Militär überlassen. Mittlerweile soll der Konvoi Südkurdistan erreicht haben. Dort scheint die türkische Armee einen großangelegten Bodenangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete vorzubereiten. So wurden insbesondere im südkurdischen Amêdî eine große Zahl türkischer Soldaten zusammengezogen.

Südkurdistan – Eine türkische Kolonie?

Die Türkei verhält sich, als wäre Südkurdistan, das eine Autonomieregion unter irakischer Souveränität darstellt, ein Teil des türkischen Staatsgebiets. Das hängt einerseits mit Abkommen mit der irakischen Regierung, aber vor allem auch mit der Kollaboration der südkurdischen Regierungspartei PDK zusammen, die in der Zusammenarbeit mit dem türkischen Faschismus ihre Chance sieht, ihr korruptes Regime von Gnaden Ankaras aufrechtzuerhalten und weiterhin die Reichtümer der Region an die Familie Barzanî und ihre Unterstützer zu verteilen.