Protest gegen türkische Angriffe: Wir stehen an der Seite der Guerilla

Unter anderem in Deutschland, der Schweiz, auf Zypern und in Frankreich fanden Proteste gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan statt. Die Aktivist:innen solidarisierten sich mit dem Widerstand der Guerilla.

„Besatzer Türkei – Kollaborateur PDK“

In verschiedenen europäischen Staaten, unter anderem in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Zypern gingen Aktivist:innen auf die Straße, um gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan zu protestieren. Der kurdische Europadachverband KCDK-E mobilisierte zum Protest.

Winterthur – „Niemand darf den Verrat der Familie Barzanî vergessen“


In Winterthur versammelten sich Aktivist:innen unter Fahnen mit dem Bild von Abdullah Öcalan, der PKK und der MKP zum Protest vor dem Hauptbahnhof. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen ergriff Selma Sürer vom kurdischen Frauenverband YJK-S das Wort und erklärte: „Wie bekannt, finden seit einigen Tagen verstärkte Angriffe auf unsere Jugend, die Guerilla und die Dörfer in Südkurdistan statt. Diese Angriffe dauern bereits seit drei Jahren ununterbrochen an. Doch dieses Mal werden die Angriffe ganz offen durch die Hand der Familie Barzanî ausgeführt. Wir, das in Europa lebende Volk, versprechen Folgendes: Wir werden immer auf der Straße sein, egal was passiert. Wir werden unsere Stimmen erheben und ihnen keine Ruhe lassen. Niemand darf den Verrat der Familie Barzanî vergessen. Wir stehen heute genauso an der Seite unserer Guerilla, wie wir es gestern getan haben. Alle sollten ihre Stimme gegen diese Invasionsangriffe erheben.“ Die Aktion endete unter Parolen wie „Tod dem Verrat“ und „Bijî Berxwedana Gerîla“.

Basel – „Ein Flächenbrand droht“


In Basel versammelten sich Menschen mit Fahnen der PKK und MLKP am Claraplatz. Aktivist:innen warnten in Redebeiträgen vor einem Flächenbrand im Nahen Osten, wenn die Türkei ihre Besatzungsangriffe weiter fortsetze. Weitere Proteste sind für den Mittwoch in Luzern und Lausanne angekündigt. Genaue Orte und Zeiten stehen am Ende des Artikels.

Protestaktion in Hamburg


Auch in Hamburg fand eine Kundgebung gegen die türkischen Angriffe statt. Hier hatte die Revolutionäre Jugendbewegung (TCŞ) den Protest angeführt. Die Aktivist:innen verurteilten insbesondere die von der PDK unterstützten Truppenstationierungen und Angriffe des türkischen Staates auf Südkurdistan.

An der Aktion nahmen unter anderem auch Martin Dolzer und der kurdische Politiker Nihat Akdoğan teil. Sie forderten dazu auf, Position gegen die türkischen Angriffe zu beziehen. Akdoğan erklärte: „Rêber Apo leistet gegen das Vernichtungssystem auf Imrali Widerstand. Unsere Genossinnen und Genossen im Gefängnis kämpfen auf die gleiche Weise. Und das ist es, was wir tun müssen – diesen Kampf mit der gleichen Entschlossenheit, der gleichen Begeisterung verteidigen und Widerstand leisten.“

Limassol – „Besatzer Türkei – Kollaborateur PDK“


Durch die Straßen von Limassol auf Zypern hallten die Parolen einer Demonstration gegen die türkischen Angriffe und den Verrat der südkurdischen PDK. Unter Fahnen von PKK, HPG und YPG zogen die Aktivist:innen durch die Stadt, verteilten Flugblätter und riefen immer wieder „Besatzer Türkei – Kollaborateur PDK“, „Tod dem Verrat“ und „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“.

Marseille – „Der Barzanî-Clan hat jedes Maß von Verrat gesprengt“


Im französischen Marseille fand eine Kundgebung gegen die türkischen Angriffe statt. Die Aktivist:innen riefen dazu auf, einen „Verteidigungskreis um die Guerilla zu bilden“, und warfen dem türkischen Staat seine Kollaboration mit dem „Islamischen Staat“ (IS) vor. Gleichzeitig verurteilten die Aktivist:innen auch die Kollaboration der PDK mit dem türkischen Faschismus. Erhan Karayazı, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums von Marseille, erklärte: „Der Barzanî-Clan hat jedes Maß des Verrats gesprengt und plündert nun, um ihre eigenen Familieninteressen zu wahren, ganz Südkurdistan für die türkische Besatzungsmacht aus.“

Kundgebungen in der Schweiz am Mittwoch

Für Mittwoch sind unter anderem in den Schweizer Städten Lausanne und Luzern weitere Proteste angekündigt:

Lausanne: 18.30 Uhr: Église Saint-Laurent Rue Saint-Laurent, 1003 Lausanne
Luzern: 19.00-20.00 Hauptbahnhof