Drohnenangriff in Bagdad: USA als Destabilisierungsfaktor im Irak

Die USA setzen die Luftangriffe auf Ziele im Irak und in Syrien fort. Nach dem jüngsten Drohnenangriff auf pro-iranische Milizionäre in Bagdad wird die Präsenz der US-geführten Koalitionstruppen immer lauter in Frage gestellt.

Die USA setzen die Luftangriffe auf Ziele im Irak und in Syrien fort. Am Mittwochabend wurden ein Kommandeur und zwei weitere Mitglieder der von Iran unterstützten Kataib Hisbollah bei einem Drohnenangriff auf ihr Auto auf einer Hauptverkehrsstraße im Osten Bagdads getötet. Der getötete Kommandeur Abu Bakir al-Saadi soll für Operationen in Syrien zuständig gewesen sein.

Die USA sprechen von einem Vergeltungsschlag für den Drohnenangriff auf einen US-Außenposten in Jordanien am 28. Januar, bei dem drei Soldat:innen getötet wurden. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums gab es Hinweise darauf, dass Kataib Hisbollah in den Angriff verwickelt war.

Am vergangenen Wochenende haben die USA pro-iranische Gruppen im Irak und in Syrien bombardiert, Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben, darunter auch Zivilpersonen. Die irakische und die syrische Regierung verurteilten die Angriffe als Verletzung ihrer Souveränität. Bereits Anfang Januar war bei einem US-Drohnenangriff der Anführer der an die Volksmobilisierungskräfte (Hashd al-Shaabi) gebundenen Miliz „Harakat Hezbollah al-Nujaba“ im Zentrum Bagdads getötet worden.

Seit Mitte Oktober sind mindestens 165 Drohnen und Raketenangriffe auf US-Stützpunkte in Syrien und im Irak erfolgt. Zu den Angriffen bekennt sich in der Regel die Gruppe „Islamischer Widerstand im Irak“. Am Montag waren bei einem Drohnenangriff der Gruppierung auf eine US-Basis in Ostsyrien mehrere Mitglieder der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) getötet worden. Ziel des Angriffs war ein Abschnitt innerhalb der Basis am Ölfeld Al-Omar östlich von Deir ez-Zor, in der die QSD eine Ausbildungsakademie für den Kampf gegen den „Islamischen Staat“ betreiben.

Nach dem gestrigen Angriff in Bagdad gab Brigadegeneral Yahya Rasul al-Zubaidi als Militärsprecher des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Schia al-Sudani eine Erklärung ab, in der er die Truppenpräsenz der US-geführten Koalition im Irak als Destabilisierungsfaktor bezeichnete, der das Land in einen regionalen Konflikt hineinziehe. Die irakische Regierung sei angesichts dieser Entwicklung mehr denn je gezwungen, die Mission der internationalen Koalition zu beenden. Das Parlament in Bagdad wird voraussichtlich am Samstag erneut über einen Abzug der Koalitionstruppen beraten.