Waldbrand in Dersim weitet sich aus
Der seit zwei Wochen im Landkreis Xozat tobende Waldbrand hat Dörfer im Nachbarlandkreis Pilûr erreicht. An anderen Stellen in der Region sind weitere Brände ausgebrochen.
Der seit zwei Wochen im Landkreis Xozat tobende Waldbrand hat Dörfer im Nachbarlandkreis Pilûr erreicht. An anderen Stellen in der Region sind weitere Brände ausgebrochen.
Am 17. August ist aufgrund einer Militäroperation im Landkreis Xozat (tr. Hozat) in der nordkurdischen Provinz Dersim ein Brand ausgebrochen. Das Feuer hat die Dörfer im benachbarten Landkreis Pilûr (Ovacık) erreicht. Aufgrund öffentlicher Proteste begann der Staat nach 13 Tagen mit Löscharbeiten. Währenddessen sind im Munzurtal und im Tal von Pilemor (Pülümür) weitere Brände ausgebrochen. Die Brände breiten sich aufgrund der Winde im Munzurtal rasend schnell aus. Bisher wurden keine Löschanstalten unternommen.
AKP-Provinzvorsitzender macht mit Fotomontage Propaganda
Der Provinzvorsitzende der AKP veröffentlichte über Social Media einen Beitrag, dass „zu viel Aufhebens“ um die Feuer gemacht werde und man effektiv gegen die Feuer vorginge. Dabei zeigte er ein Bild eines Löschflugzeugs, das schnell als Fotomontage entlarvt wurde.
Weitere Brände in Çewlîg
Auch in der Nachbarprovinz Çewlîg (Bingöl) sind am Sonntag im Gebiet Xarsak Brände ausgebrochen, die sich aufgrund des Windes schnell ausweiten. Aus den Wäldern der Umgebung steigt Rauch auf.
Fortsetzung der Vernichtungspolitik der 90er Jahre
Die Waldbrände haben in vielen Fällen politisch-militärische Ursachen und auch wenn sie aufgrund der Trockenheit ausbrechen, so wird aus militärischen Gründen das Löschen verhindert. Auf diese Weise soll der Guerilla durch eine Politik der verbrannten Erde die Deckung genommen und die Landbevölkerung vertrieben werden. Damit stellt die Vernichtung der Wälder Kurdistans eine direkte Fortsetzung der Dorfzerstörungspolitik der neunziger Jahre dar.