Dersim: Waldbrandbekämpfung aus der Luft gefordert

Der Waldbrand in Xozat hat auf Dörfer in Pilûr übergriffen, Bekämpfungsmaßnahmen finden weiterhin nicht statt. Die Bevölkerung der Region fordert den Einsatz von Löschflugzeugen.

Der Waldbrand in Xozat hat auf Siedlungsgebiete im Kreis Pilûr (tr. Ovacık) übergegriffen. Die Flammen fressen sich aktuell durch die Weiler Çamurek und Hinzorî des Dorfes Kakper (Buzlutepe), die 1994 entvölkert wurden und erst seit einigen Jahren wieder bewohnt sind. Die Bewohnerinnen und Bewohner befürchten, dass weitere Siedlungen den Flammen zum Opfer fallen, und fordern den umgehenden Einsatz von Löschflugzeugen. Die türkischen Behörden weigern sich jedoch weiterhin, Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.

Seit Tagen heißt es bereits, die Brandherde seien für die Feuerwehr aufgrund fehlender Straßen nicht erreichbar. Man würde daran arbeiten Zufahrtswege einzurichten, ließ das Gouverneursamt wiederholt verlauten. Die ortsansässige Bevölkerung widerspricht dieser Darstellung. Löschkräfte hielten sich hin und wieder zwar an einigen Positionen in Xozat auf, zu Handlungen komme es aber nicht.

Seit der Nacht auf den 17. August wüten die Flammen in Dersim bereits. Der erste Brandherd befindet sich im Weiler Koçerî, der im Umland des Dorfes Zoxer (Kurukaymak) bei Xozat liegt. Das Waldgebiet war von der türkischen Armee im Zuge einer Militäroperation in Brand geschossen worden. Vor dem Artilleriebeschuss aus einem Hubschrauber wurde die Region drei Mal von Kampfdrohnen angegriffen, wie inzwischen bekannt ist. Ein weiterer Brandherd wurde vor wenigen Tagen zwischen Tokmak Baba und Dere Emirgan in Pilûr lokalisiert.

Zur Verweigerung behördlicher Brandbekämpfungsmaßnahmen kommt hinzu, dass die betroffene Dorfbevölkerung daran gehindert wird, die Flammen auf eigene Faust zu bekämpfen. An mehreren Stellen in der Provinz wurden weitere Kontrollposten eingerichtet, um Freiwillige auf dem Weg ins Brandgebiet abzufangen. Ganze Waldgebiete sind inzwischen vernichtet worden. Den Menschen in Xozat und Pilûr bleibt nichts anderes übrig als machtlos dabei zuzusehen, wie die Flammen ganze Landschaften in Asche verwandeln.