Den siebten Tag in Folge wütet in der nordkurdischen Provinz Dersim bereits ein Waldbrand, der von der türkischen Armee im Rahmen einer Operation entzündet worden ist. Eine große Waldfläche ist bereits abgebrannt, doch Brandbekämpfungsmaßnahmen sind weiterhin nicht in Sicht. Derweil dauert die Militäroperation in der Region weiter an.
In Brand geschossen worden war am Dienstag eine bewaldete Fläche im Weiler Koçerî, die im Umland des Dorfes Zoxer (tr. Kurukaymak) im Landkreis Xozat liegt. Die Föderation der Dersim-Vereine (DEDEF) hat die türkischen Behörden in der Provinz daraufhin aufgefordert, umgehend die Feuerwehr in das Brandgebiet zu entsenden und Löscharbeiten einzuleiten.
Der Dachverband verurteilte in seiner Stellungnahme die Ignoranz angesichts wiederholter Umweltzerstörung durch die türkische Armee und sprach von einem „Konzept des Ökozids“ in Dersim, das umgehend beendet werden müsste. Es wird davon ausgegangen, dass das Militär aus diesmal wieder die Bekämpfung der Flammen unterbindet.
In Xozat brannte es in den letzten Wochen gleich mehrfach. Zuvor war am 30. Juli ein ländliches Gebiet durch Artilleriebeschuss aus Hubschraubern in Brand gesteckt worden. Tagelang verschlangen die Flammen mehrere Hektar Weidefläche, doch eine Brandlöschung wurde von der Armee tagelang untersagt. Soldaten hatten sogar eine Straßensperre auf der Strecke eingerichtet und niemanden durchgelassen. Begründet wurde das Vorgehen mit „Sicherheitsgründen“. Erst am 4. August konnte sich die Kommune durchsetzen und den Brand löschen.