AKP-Politiker sucht nach Blei und Zink
In Pîrejman in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) haben die Juristenvereinigung ÖHD und die Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) die Auswirkungen laufender Bergbauarbeiten dokumentiert. Das betroffene Gebiet liegt im nördlichen Landkreis Pîran (Dicle), wo ein Unternehmen im Besitz von Ismet Ölmez – einem Politiker der Regierungspartei AKP – derzeit nach Blei und Zink sucht.
Die Delegation, bestehend aus Mitgliedern der ÖHD-Ökologiekommission und des Kreisverbands der DEM-Partei in Pîran, führte am Montag vor Ort eine Inspektion durch und dokumentierte diverse Beobachtungen. Der entstandene Schaden an Flora, Fauna und Grundwasser werde in einem Bericht zusammengefasst, teilte die Gruppe mit.
Nach Angaben der Kommission seien bereits sichtbare Eingriffe in die Landschaft zu verzeichnen. Dazu zählen Rodungen, Bodenversiegelung und Belastungen durch Maschinenlärm sowie potenzielle Gefahren für Wasserquellen in der Umgebung.
Die ÖHD-Sektion für Amed erklärte, man werde den Bericht zeitnah veröffentlichen und juristische Schritte prüfen. Die DEM-Partei kündigte zudem an, das Thema in den zuständigen Kommissionen des türkischen Parlaments zur Sprache zu bringen.
Umweltschutzorganisationen kritisieren seit Jahren die intransparenten Genehmigungsverfahren und fehlende Umweltverträglichkeitsprüfungen bei vielen Bergbauprojekten in Amed. Oftmals werden die betroffenen Regionen als „militärische Sperrgebiete“ deklariert, um den Zugang von Bevölkerung und NGOs zu erschweren. Pîrejman ist dabei kein Einzelfall, so die Jurist:innen von ÖHD.