Seit vierzig Jahren wird gegen den Bau einer Autobahn durch den Dannenröder Wald im hessischen Vogelsbergkreis gekämpft. Das „Dannenröder Wald Soli-Aktionsbündnis aus Marburg“ hat Ende vergangener Woche eine 24-Stunden-Mahnwache abgehalten, die aus Rojava mit Solidaritätsbotschaften unterstützt wurde. Das Bündnis schreibt dazu:
Rojava: Lichtblick für Klimagerechtigkeitsbewegung
Die Revolution und das Bestehen Rojavas sind Lichtblicke für die gesamte Klimagerechtigkeitsbewegung. Rojava zeigt uns gelebte Solidarität und die Möglichkeit von Gemeinschaft, ohne dabei kapitalistische Ungerechtigkeiten zu reproduzieren. Ein revolutionärer Anspruch kann nur entstehen, wenn alle Ungerechtigkeiten adressiert werden. Ansonsten verbleibt mensch bei bloßer Bekämpfung von Symptomen.
Seit über 40 Jahren plant der Staat eine Autobahn durch den Dannenröder Wald zu bauen und ihn so zu zerstören. Genau so lange kämpfen Menschen für den Erhalt dieses Waldes. Inzwischen wurde der Wald von Aktivist*innen besetzt, die von einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen
unterstützt werden. In Zeiten der Klimakrise einen Wald zu roden, um gegen den Willen der Bevölkerung eine Autobahn zu bauen, wird nicht hingenommen. Die politische Klasse und die Institutionen der parlamentarischen Demokratie haben versagt, doch der Kampf geht weiter. Gegen den Staat, für basisdemokratische Selbstverwaltung.
Von Freitag auf Samstag (17.-18. Juni) hat das Dannenröder Wald Soli-Aktionsbündnis eine 24-Stunden-Mahnwache in Marburg veranstaltet. Das Aktionsbündnis setzt sich aus verschiedenen Klimagerechtigkeitsgruppen und Menschen zusammen, die gemeinsam den Dannenröder Wald gegen die Rodung verteidigen.
Die Veranstaltung begann mit einigen Redebeiträgen und Musik. Am frühen Abend erreichte eine Fahrrademonstration die Mahnwache. Die Fahrradfahrer*innen hatten einen vom Soli-Bündnis verfassten, offenen Brief zu den lokalen Parteibüros gebracht. Der Brief enthält die Forderung an die Parteien und die Regierung, sich dem Kampf für den Wald anzuschließen. Schließlich erreichten den Protest auch solidarische Grüße aus der internationalistischen Kommune Rojavas und von der Kampagne Make Rojava Green Again! Die Solidarisierung aus Rojava für den Erhalt des Dannenröder Waldes hat viele Menschen tief bewegt.
Der erste Tag endete mit einem Vortrag aus der Waldbesetzung und der öffentlichen Vorführung eines Films über den Hambacher Wald, bevor die Aktivist*innen schließlich auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz schliefen. Ehe die Veranstaltung am Samstag endete, wurde zum gemeinsamen Frühstück geladen. Abschließend wurde ein Soli-Foto und Video anlässlich des achten Jahrestags der Revolution in Rojava gemacht. Das Danni-Soli-Aktionsbündnis und die beteiligten Gruppen zeigen sich solidarisch und unterstützen den Kampf für Selbstbestimmung und Freiheit aller Menschen.
Lasst uns gemeinsam die ökologische Revolution Wirklichkeit werden lassen. Bijî Berxwedana Rojava!