Solidarität mit Hungerstreiks auf Klima-Demo in Magdeburg
Am Rande der „Fridays for Future“-Demonstration in Magdeburg machten Aktivist*innen auf den von Leyla Güven initiierten Hungerstreik für das Ende der Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam.
Am Rande der „Fridays for Future“-Demonstration in Magdeburg machten Aktivist*innen auf den von Leyla Güven initiierten Hungerstreik für das Ende der Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam.
Unter dem Motto „Fridays for Future“ demonstrierten auch heute in Magdeburg ungefähr 250 Menschen für die Einhaltung der Klimaziele und eine lebenswerte Zukunft. Auf der von vor allem Schüler*innen und anderen jüngeren Menschen besuchten Demonstration wurde zudem für die Abschaffung der Energiegewinnung durch Braunkohle demonstriert. Der Demonstrationszug lief ab 15:30 Uhr vom Domplatz aus durch die Innenstadt und über die Elbe bis auf den Werder. Am Stadtpark wurde an der Fläche, wo städische Wohnungsbaugesellschaften in den vergangenen Wochen illegal Bäume abgeholzt hatten, auf das zweifelhafte und überflüssige Projekt zum Luxuswohnen für Besserverdienende aufmerksam gemacht, das letztendlich nur aus Profitstreben umgesetzt werden soll.
Während eines Zwischenstopps thematisierten junge Aktivist*innen vom Solidaritätsbündnis Kurdistan-Magdeburg den von Leyla Güven angestoßenen Hungerstreik für ein Ende der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan mit einem Redebeitrag und entsprechendem Transparent. Zuvor hatten sie schon Flugblätter an die Anwesenden verteilt. In dem Redebeitrag hieß es unter anderem, bezogen auf Leyla Güven:
Freilassung Öcalans erster Schritt für friedliche Lösung in Kurdistan
„Ihre Forderung ist die Freilassung Abdullah Öcalans und das Ende seiner mittlerweile 20 Jahre andauernden Isolation. Dies wird der erste Schritt für eine friedliche Lösung für Kurdistan und den Mittleren Osten sein. Ihre Aktion löste eine Welle der Solidarität aus und seitdem haben sich immer mehr Menschen ihren Forderungen und dem Hungerstreik angeschlossen. Bis heute sind über 300 politische Gefangene in türkischen Knästen in den Hungerstreik getreten. Dazu kommen dutzende Aktivist*innen in Rojava und Irakisch-Kurdistan sowie viele Menschen in verschiedenen europäischen Städten wie Straßburg, Duisburg, Nürnberg oder Kassel, die ebenfalls den Hungerstreik aufnahmen. Leyla Güven war seit Januar 2018 inhaftiert. Sie wird beschuldigt, die türkische Militärinvasion in Afrin kritisiert zu haben. Am 25. Januar 2019 wurde sie freigelassen. Aber sie macht weiter, wie die anderen Hungerstreikenden, bis ihre Forderungen erfüllt worden sind. Leyla Güven befindet sich heute seit 114 Tagen im Hungerstreik.“
Solidaritätshungerstreiks von MLKP- und TKP/ML-Gefangenen
Heute haben sich alle in der Türkei inhaftierten Gefangenen der kurdischen Befreiungsbewegung der Aktion angeschlossen. Die politischen Gefangenen aus Verfahren der MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei) und der TKP/ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) befinden sind seit heute in einem Solidaritätshungerstreik.
Ende der Zerstörung der Erde nur durch Abschaffungs des Kapitalismus möglich
„Die Freilassung Abdullah Öcalans muss der erste Schritt für eine friedliche Lösung für Kurdistan und den Mittleren Osten sein. Einer der Grundpfeiler dieser friedlichen Lösung durch die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus ist neben der Frauenbefreiung auch die Ökologie. Umgekehrt ist das Ende der Zerstörung der Erde durch den Menschen nur durch Abschaffungs des Kapitalismus möglich”, erklärte das Magdeburger Solidaritätsbündnis. Dieser Standpunkt wurde auch auf der Demonstration auf Transparenten und durch Redebeiträge deutlich gemacht.