Rodungen und Brände in den Gebieten Cûdî, Metîna und Heftanîn

In den nord- und südkurdischen Regionen Cûdî, Metîna und Heftanîn finden massive Rodungsarbeiten zum Ausbau der militärischen Infrastruktur statt. Die einmalige Natur wird zur Kriegsführung nachhaltig zerstört.

Unter dem Krieg in Kurdistan leiden Mensch und Natur. Der türkische Staat brennt Wälder nieder oder holzt große Flächen für Profit und seine Militärmaschinerie ab. In Nordkurdistan sind die an den Berg Cûdî grenzenden Wälder und die Region Besta, welche die nordkurdischen Provinzen Şirnex (tr. Şırnak) und Sêrt (Siirt) verbindet, betroffen.

Zehn neue Militärfestungen am Berg Cûdî

Am Berg Cûdî sind Zehntausende Bäume geschlagen worden. Parallel zu den Flächenrodungen, die von den Hängen des Cûdî bis zum Gipfel Safine reichen, wurden mehr als zehn neue Militärfestungen errichtet. Wälder, die nicht gerodet wurden, werden durch gelegte Brände zerstört. Zehntausende Wildtiere und Bäume wurden auf diese Weise vernichtet.

Besta – Dorfschützer zu Rodungsarbeiten eingesetzt

In der Region Besta werden Paramilitärs, sogenannte Dorfschützer, aus der Gemeinde Şenoba eingesetzt, um die Rodungsarbeiten durchzuführen. Im Gebiet Çala Nimêja, oberhalb des Gefängnisses von Şırnak, finden seit 15 Tagen solche Rodungsarbeiten statt. Tausende Bäume wurden gefällt und mit Lastwagen abtransportiert. Lokale Quellen sagen, dass täglich etwa 200 Tonnen Holz aus Gegend abtransportiert würden. Der tatsächliche Betrag wird auf viel höher geschätzt. Auch hier werden gleichzeitig neue Militärfestungen errichtet.

Währenddessen zerstört ein vom türkischen Militär am Montag gelegter Waldbrand in Besta weitere Flächen. Der Brand brach in Girêgivara, Besta Hincê, Germav und Kanîfeşkê aus und erreichte am Dienstag die Gebiete Girê Helisyê, Girê Simgê und Av Tehlê. Jegliche Löscharbeiten werden vom Militär verhindert.

Holzraub in Metîna und Heftanîn

Vor einiger Zeit wurden Lastwagen beobachtet, die aus den besetzten Gebieten in Metîna und Heftanîn, beladen mit Bäumen, auf türkisches Staatsgebiet zurückkehren. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die südkurdische PDK diesem Raub zugestimmt und große Flächen Land an den türkischen Staat veräußert hat. Die Bäume wurden von verschiedenen türkischen Firmen auf den Markt gebracht. Nach massiven Protesten scheinen die Rodungen hier zumindest zeitweise eingestellt worden zu sein.