Während sich das verheerende Feuer in der nordkurdischen Provinz Çewlîg (tr. Bingöl) immer weiter ausbreitet, tobt nun auch in Besta ein Waldbrand. Betroffen von den Flammen in der Region, die zwischen den Provinzen Şirnex (Şırnak) und Sêrt (Siirt) liegt, sind die Gebiete Girêgivara, Besta Hincê, Germav und Kanîfeşkê.
Der Brandherd liegt in gebirgigem Gelände, an mehreren Punkten laufen Operationen der türkischen Armee. Als Brandursache wird vorsätzliche Brandstiftung durch Soldaten vermutet. Darauf lässt sich auch zurückführen, warum das Militär keine Löscharbeiten zulässt. Mit der Taktik der verbrannten Erde wird versucht, der Guerilla den Rückzugsraum zu nehmen. Vergangenen Sommer brannte es in Besta mehr als drei Monate. Nahezu alle Weideflächen sind vernichtet worden. Die Bevölkerung, deren hauptsächliche Lebensgrundlage die Tierzucht bildet, wurde auf diese Weise faktisch ihrer Existenz beraubt.
Brand in Çewlîg vermutlich ebenfalls Brandstiftung
In Çewlîg steht seit vergangenem Freitag ein riesiges Waldgebiet im Landkreis Dara Hênê (Genç) in Flammen. Der um die Mittagsstunden in unmittelbarer Nähe der Gendarmerie-Wache Suveren ausgebrochene Brand hatte bald darauf die Dörfer Gaz (Güzeldere), Şêxismal (Dedebağı) und Xodan (Çamlıyurt) erreicht und bedroht inzwischen mindestens zwölf weitere Siedlungsgebiete in der Region. Das Gebiet Koya Spî ist von den Flammen bereits verschlungen worden. Die Anwohner:innen sind mit der Brandbekämpfung völlig überfordert, eine angemessene Hilfe von Seiten der Behörden ist nicht in Sicht. Auch hier geht man von Brandstiftung durch das türkische Militär aus.