Im Irak und in der Autonomieregion Kurdistan wird der Protest gegen die türkische Invasion im Norden des Landes lauter. Kritisiert wird neben der Besatzung irakischen Territoriums auch die systematische Abholzung von Bäumen im Operationsgebiet. Kurdische sowie schiitische und sunnitische arabische Abgeordnete des irakischen Parlaments fordern die Beendigung der türkischen Operation und der damit einhergehenden Plünderung und Umweltzerstörung. Initiiert von den kurdischen Abgeordneten Serkewt Şemseddin, Galip Muhammed, Mawe Muhammed und Musenna Emin ist eine entsprechende Petition beim Parlamentspräsidium eingereicht worden.
In der von 51 Abgeordneten unterzeichneten Petition heißt es: „Der türkische Staat hat nach Beginn der Besatzungsangriffe auf Dörfer in Dihok, Hewlêr und Silêmanî Firmen dorthin gebracht, um die Natur Kurdistans zu zerstören. Diese Firmen roden Wälder und zerstören die Umwelt.“ Die Abgeordneten fordern einen parlamentarischen Ausschuss, der sich mit Sicherheitsfragen beschäftigen und das türkische Vorgehen stoppen soll.
Zuvor haben bereits die Landwirtschaftsministerien in Bagdad und Hewlêr gegen die Waldrodung protestiert und das türkische Vorgehen als „feindliche Haltung“ bezeichnet. In einer gemeinsamen Erklärung machen die Ministerien darauf aufmerksam, dass Firmen aus der Türkei auf irakischem Territorium im Grenzgebiet in Behdînan begleitet von türkischen Militärs und Söldnern Bäume fällen und das Holz mit Lastwagen in die Türkei transportieren. „Wir fordern von der türkischen Regierung, dieses Vorgehen unverzüglich zu stoppen. Die UN und die betreffenden internationalen Institutionen rufen wir zum Handeln auf.“