Hamburg: Zehntausend auf Klima-Demonstration

Auch in Hamburg fanden heute Demonstrationen und Streiks für eine gerechte Klimapolitik statt. Mehr als zehntausend Menschen waren auf den Straßen, darunter auch die Kampagne „Make Rojava Green Again“.

Bunter und vielfältiger Protest füllte heute die Straßen der Hansestadt Hamburg. Breite Bündnisse und Initiativen riefen zu drei Zubringerdemos und zur zentralen Klima-Demonstration auf. Damit war Hamburg eine von weltweit 2050 Städten, in welchen radikale Maßnahmen im Kampf um die Zukunft der Erde gefordert wurden. Dabei wurde immer wieder betont, dass es eine wahre Veränderung nur durch eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft geben könne. Die Forderungen decken sich weltweit mit den Grundpfeilern der Revolution von Rojava, wie sie seit 2012 in Nordsyrien Realität wird. In Hamburg beteiligte sich auch die Kampagne „Make Rojava Green Again“ an den Demonstrationen.

Das Bündnis zur Klima-Revolution, das unter anderem aus Fridays for Future Hamburg, Ende Gelände, Antifa Altona Ost, CampusGrün Hamburg und Extinction Rebellion besteht, rief im Vorfeld wie folgt auf:

„Dürren, Hitzewellen, schmelzende Gletscher, Artensterben - wir wissen es längst: Die systematische Ausbeutung von Natur, Tieren und Menschen bedroht den gesamten Lebensraum Erde. Zugleich klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Eine profit- und wachstumsorientierte Wirtschaft hat uns an den Rand des Abgrunds geführt. Es kann kein „Weiter so“ geben. Wir brauchen einen radikalen Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse einschließlich des Verhältnisses zur Natur. Der Weltklimarat sagt es deutlich: Wir müssen JETZT handeln!

Vor allem im globalen Süden sind sehr viele Menschen existentiell von Zerstörungen betroffen und viele leisten Widerstand. Die Profitierenden der Ausbeutung leiden am wenigsten an den Folgen. Wir müssen gemeinsam die fortschreitende Vernichtung von Lebensraum stoppen und eine vollends eskalierende Überhitzung des Planeten verhindern!

Wir brauchen den sofortigen Kohleausstieg, eine echte Mobilitäts- und Agrarwende, einen ökologisch nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Rückverteilung von oben nach unten. Dafür müssen wir uns gegen das organisierte Profitinteresse durchsetzen. Aktuell nehmen wir diese Auseinandersetzung auf, wenn wir gegen das Aufschieben des Kohleausstiegs durch die Kohlekommission protestieren. Die Anti-Atomkraft-Bewegung hat gezeigt, dass Veränderungen im Interesse des Allgemeinwohls hauptsächlich von unten erreicht werden. Für eine global-solidarische Welt, in der wir gemeinsam in kollektiver Selbstbestimmung unsere Lebensgrundlagen erhalten  und gestalten! Wir nehmen die Politik selbst in die Hand, wir kämpfen für den Lebensraum Erde, wir rufen auf zur Klima-Revolution!”