Globaler Klimastreik: Internationalistischer Block in Frankfurt

Am 20. September ist globaler Klimastreiktag. Die Frankfurter Ortsgruppe der Bewegung Fridays for Future ruft in Solidarität mit der ökologischen Revolution in Rojava zur Teilnahme an einem internationalistischen Block auf.

An diesem Freitag wird wieder für den Klimaschutz gestreikt - diesmal weltweit. Zu dem globalen Protest, mit dem die Klimakrise als gesamtgesellschaftliches Problem thematisiert und angegangen werden soll, ruft die Klimastreikbewegung Fridays For Future (FFF) auf. Bisher sind im Rahmen der Bewegung überwiegend Schüler*innen für Klimaschutz auf die Straßen gegangen. Nun sollen sich auch Erwachsene anschließen. Den 20. September 2019 haben sich FFF und ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis für den globalen Klimastreik ausgesucht, weil an diesem Tag in Berlin das Klimakabinett tagt und in New York einer der wichtigsten UN-Gipfel des Jahres vorbereitet wird.

In deutschen Städten sind bislang mehr als 400 Demonstrationen und Aktionen angemeldet. Ziel ist es, den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen: Scheinlösungen und gute Worte will die FFF-Bewegung nicht akzeptieren.

In der Mainmetropole Frankfurt rufen die FFF-Ortsgruppe und ein Bündnis aus antirassistischen und internationalistischen Organisationen, Vereinen und Gruppen für Freitag zur Beteiligung am Klimastreik in einem internationalisitischen Block auf. Thema des Aufrufs ist neben der Klimakrise als Fluchtursache unter anderem auch die ökologische und demokratische Revolution in Rojava/Nordsyrien. Es soll damit gezeigt werden, dass die Gesellschaften des Globalen Südens bereits Lösungen und Vorschläge für ökologische Systeme verwirklichen. Diese brauchten daher die Solidarität der weltweiten Klimabewegung, aber könnten ihr auch als Vorbild und Wegweiser dienen, heißt es in dem Aufruf, an dem auch kurdische Organisationen sowie solidarische Gruppen mitgewirkt haben. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem: Amara - Kurdischer Frauenrat | Kawa- Demokratische Föderation der Gesellschaften Kurdistan e.V. | YXK-Verband der Studierenden aus Kurdistan | Defend Rojava Plattform Rhein-Main | Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê e.V. | AGiF | ATiF.

Der vollständige Aufruf lautet:

„Am 20. September gehen wir ALLE auf die Straße, weil wir die Tatenlosigkeit der Bundesregierung nicht akzeptieren können. Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen der Menschheit. Vor allem in den Ländern des Globalen Südens: Bereits jetzt führt der menschengemachte Klimawandel zu Umweltkatastrophen, Dürren, Wasserknappheit, Zerstörung von landwirtschaftlichen Nutzungsflächen. Die Zahl der Menschen, die bis 2040 aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage fliehen werden, wird auf 200 Millionen steigen. Die Menschen mit dem wenigsten Mitspracherecht in Weltpolitik und Wirtschaft sind diejenigen, die am Meisten unter den Folgen zu leiden haben.

Diejenigen, die aus ihrer Heimat fliehen, erwartet ein Abschottungsregime, dass fast jeglichen Respekt vor menschlichem Leben verloren hat: Lager in Nordafrika, das Sterben-Lassen im Mittelmeer und die Abschiebung in Kriegsgebiete sind die deutlichsten Folgen dieser Krise der Menschlichkeit. Wer es geschafft hat zu bleiben, dem schlägt zunehmend Hass und Feindseligkeit entgegen, auch physische Angriffe nehmen stetig zu.

Doch es regt sich Widerstand:

Viele Gesellschaften lassen es sich nicht mehr gefallen, dass ihr Lebensraum zum Spielball von Macht- und Profitgier wird, ihr Wille ignoriert wird oder sie vertrieben werden. Die demokratischen Proteste im Sudan, die Errichtung einer Selbstverwaltung in Nord-Syrien/Rojava und die Bewegungen und Versammlungen von Bäuer*innen und Indigenen in Südamerika zeigen, dass die Menschen den Wandel selbst in die Hand nehmen. Diese Projekte können auch für uns hier Vorbilder für ein ökologisch-soziales Leben sein. Jedoch wird auf der anderen Seite von undemokratischen Regimen immer wieder Krieg gegen diese Projekte geführt. Dagegen stellen wir uns!

Auch die Menschen, die in die nördlichen Länder fliehen mussten, lassen sich die tödliche Abschottungspolitik und den Rassismus nicht länger gefallen. Die Selbstorgansiation von Geflüchteten, die immer wieder gegen die Bedingungen in den Heimen protestieren, sich gegenseitig unterstützen und in breiten Bündnissen das rauer werdende rassistischen Klima in Frage stellen, wächst.

Für uns steht also fest: Wir stehen grenzenlos gegen die Klimakrise, die Krise der Menschlichkeit und der Demokratie. In diesem Sinne rufen wir ALLE dazu auf, gemeinsam mit uns am 20.9. auf die Straße zu gehen! Klimagerechtigkeit geht nur als globale soziale Gerechtigkeit! Wir stehen ein für eine solidarische Welt!

Wir fordern ergänzend zu den Forderungen der Fridays-For-Future -ewegung von den politischen Verantwortlichen: Abschiebungen stoppen! Waffenlieferungen stoppen! Racial Profiling Stoppen! Die finanzielle und politische Unterstützung faschistischer und totalitärer Regime muss aufhören! Frankfurt muss sichere Hafenstadt werden!“