Der Wald bleibt – Keine neue Autobahn!

Die Initiativen Aktion Schlagloch und Ende Gelände kündigen ein Aktionswochenende im Herrenwald und im Dannenröder Wald gegen den Weiterbau der Autobahn 49 und zum Schutz von Umwelt und Natur an.

Im Rahmen der Aktionstage von Aktion Schlagloch und Ende Gelände haben sich bereits heute morgen gegen 5 Uhr rund 80 Aktivist*innen auf den Weg in den Herrenwald in das Baumhausdorf Überall gemacht. Bis einschließlich Montag kündigten die Aktivist*innen verschiedene Kleingruppenaktionen an, bei denen die Rodungs- und Räumungsarbeiten blockiert werden sollen. Unter dem Motto „Danni verteidigen – Kapitalismus bekämpfen“ positionieren sich die Aktivist*innen gegen den Weiterbau der A49 und die Zerstörung von Wälder sowie für eine soziale und ökologische Verkehrswende.

Wir übernehmen Verantwortung für die Verkehrswende und den Schutz des Waldes

Die Aktivist*innen wollen dabei vielfältigste kollektiven Aktionsformen wie beispielsweise Sitzblockaden, aber auch Gesänge und andere kreative Formen der Meinungsäußerung nutzen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. „Wir werden friedlich und besonnen, aber bestimmt vorgehen. Wir übernehmen Verantwortung für die Verkehrswende und den Schutz des Waldes“, so Lola Löwenzahn, Sprecherin von Aktion Schlagloch.

Auch die Bewegung „Ende Gelände“, welche sich sonst gegen den Braunkohleabbau einsetzt, unterstützt den Aufruf zu den Aktionstagen und ist selbst vor Ort. „Egal ob Kohle- oder Verkehrspolitik, die Regierung folgt nicht der Wissenschaft, sondern kapitalistischen Wachstumszwängen und verfehlt das 1,5 Grad Ziel damit um Längen. Hier im Kampf um den Danni kommt die gesamte Klimagerechtigkeitsbewegung zusammen und macht deutlich, dass im Jahr 2020, mitten in der Klimakrise, kein einziges umweltzerstörerisches Infrastrukturprojekt mehr widerstandslos hingenommen wird“, so Aktivistin Mona.

Wir gehen in die Offensive gegen gefährliche Klima- und Verkehrspolitik

Bei den Aktionstagen geht es den Aktivist*innen nach eigenen Angaben nicht nur um den Schutz der Wälder in Hessen und den Ausbaustopp der A49, sie wollen auch eine globale Perspektive einnehmen. „Wir gehen in die Offensive gegen eine Klima- und Verkehrspolitik, die unser Leben und unsere Zukunft gefährdet. Wir stellen uns mit unseren Körpern und unseren Überzeugungen von einem guten Leben für alle Menschen der Zerstörung des Waldes entgegen“, so Lola Löwenzahn von Aktion Schlagloch. „Bereits heute erleben Menschen im globalen Süden die Folgen der Klimakatastrophe, obwohl die meisten CO2-Emissionen bei uns im Norden produziert werden. Wir übernehmen Verantwortung für ein gutes Leben für alle Menschen weltweit und setzen uns aktiv für eine klimagerechte Welt ein.“

Aktion Schlagloch ist eine Aktionsgruppe, die sich der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung zugehörig fühlt. Gegründet hat sie sich im Zusammenhang mit der Besetzung im Dannenröder Wald in Mittelhessen. Sie stellt sich gegen den Bau der A49 und die Zerstörung des Waldes und setzt sich für eine Revolution des Mobilitätssystems ein.

Ende Gelände ist ein breiter Zusammenschluss von Menschen aus den Anti-Atom- und Anti-Kohle-Bewegungen, aus den Vorbereitungsgruppen der Klimacamps in Rheinland und Lausitz, von der Waldbesetzung im Hambacher Forst, aus klimapolitischen Graswurzelinitiativen und Bürgerinitiativen, aber auch größeren Umweltorganisationen, aus linken Politgruppen und andere mehr. Ende Gelände ist der Überzeugung, Klimaschutz selber in die Hand nehmen zu müssen.