Das Ida-Gebirge: Symbol des Widerstands

Die Mahnwache in den Ida-Bergen in der Westtürkei geht weiter. Teilnehmer*innen der Mahnwache erklären, dass der Kampf in dem Gebirge zum Symbol des Widerstands gegen die Zerstörung der Umwelt geworden ist.

Der Beginn der Vorbereitungen für den Goldabbau in den Ida-Bergen löste in der Öffentlichkeit einen Sturm der Entrüstung aus. Der kanadische Konzern Alamos Gold hat bereits jetzt große Waldflächen unwiederbringlich vernichtet. Seit dem 5. August findet eine Mahnwache in den Ida-Bergen statt. Immer mehr Menschen reisen in das Gebirge, um sich der Mahnwache anzuschließen. An den Demonstrationen in den Ida-Bergen nahmen teilweise weit über 10.000 Menschen teil.

Die Aktivistin Sevgi Koç berichtet, dass die Zahl der Teilnehmer*innen an der Mahnwache vor allem über die Feiertage gestiegen sei. Die Stadtverwaltung von Çanakkale unterstütze die Aktivist*innen infrastrukturell und die Menschen aus der Region bringen den Aktivist*innen Essen und Trinken. Es gibt eine Welle der Solidarität. Koç erläutert, dass es im Organisationskomitee Aktivist*innen gibt, die diesen Kampf sei zehn Jahren führen, aber vor allem junge Menschen, die Verantwortung für die Umwelt übernehmen. „Die jungen Leute sind sehr entschlossen, sie sagen, sie werden hier bleiben, so lange es auch dauern mag. Im Moment wird diskutiert, was man im Winter machen werde. Auf den Foren wird die Zukunft der Aktion, die Errichtung eines symbolischen Camps und vieles andere diskutiert. Die Menschen kommen, um zu helfen, aber auch das ist für die Umwelt unter Umständen riskant. Deswegen ist das Komitee in dieser Hinsicht sehr sensibel. Es wird auch diskutiert, wie es nach dem großen Konzert von Fazıl Say am Sonntag weitergeht. Der Tag des Konzerts kann einer der Tage sein, der die größte Aufmerksamkeit erregt. Die Mahnwache könnte dann symbolisch weitergehen. Wir werden sehen“, erklärt sie.

Die Abbauvorbereitungen gehen weiter

Sevgi Koç berichtet, dass die Abbauvorbereitungen von Alamos Gold weitergehen und die Maschinen nur über die Feiertage stillstanden: „Wir haben fast jeden Tag Demonstrationen zur Mine durchgeführt. Immer wenn wir dort waren, sah es so aus, als wären die Arbeiten gestoppt worden. Aber einige von uns sprachen mit den Arbeitern, sie erklärten uns, dass die Arbeiten weiter gehen. So steht es ja auch in der Presse, sie haben bereits ein Riesengebiet abgeholzt. Der Rechtsweg dagegen ist ausgeschöpft. Während sie die Umwelt zerstören, sind wir es, die in ihren Augen eine illegale Aktion durchführen.“

Die ist ein neuer Aufbruch

Koç betont, dass die Zerstörung der Natur überall stattfindet: „Es gibt in der Türkei nicht nur im Ida-Gebirge einen Angriff auf die Natur. Überall, vom Munzur bis Hasankeyf, wird die Natur zerstört. Wir müssen die Ida-Berge als Symbol für all das betrachten und die Kämpfe vereinen. Das hier ist ein neuer Aufbruch. Die Aktivist*innen hier wissen das und diskutieren darüber. Wir müssen noch lauter werden und brauchen noch mehr Unterstützung, sowohl für die Umwelt als auch für die Ida-Berge.“