Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu verstorben
Desmond Tutu ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger war auch für seine Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes bekannt.
Desmond Tutu ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger war auch für seine Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes bekannt.
Der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte Präsident Cyril Ramaphosa mit. Er sprach „im Namen aller Südafrikaner“ seine tiefe Trauer aus und erklärte, es handele sich um ein „weiteres Kapitel der Trauer im Abschied unserer Nation von einer Generation herausragender Südafrikaner, die uns ein befreites Südafrika hinterlassen haben". Tutu sei „ein Mann von außergewöhnlicher Intelligenz, integer und unbesiegbar gegen die Kräfte der Apartheid" gewesen und habe sich „für die Unterdrückten auf der ganzen Welt" eingesetzt.
Tutu war der erste schwarze anglikanische Bischof von Johannesburg und wurde am 7. September 1986 zum Erzbischof des Erzbistums Kapstadt ernannt. Gemeinsam mit Nelson Mandela setzte er sich für ein Ende der Apartheid in Südafrika und übernahm die führende Rolle in diesem Kampf, nachdem Mandela 1964 inhaftiert wurde. Tutu wurde 1984 für sein Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Desmond Tutu war auch für seine Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes bekannt. Im November 2012 erklärte er die Gründung einer internationalen Friedensinitiative, um die kurdische Frage über einen Dialog zu lösen. Unter den ersten Unterstützern waren der Dalai Lama aus Tibet, der damalige Sinn-Féin-Vorsitzende Gerry Adams und der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter.
Während des IS-Angriffs auf Kobanê 2014 unterstützte Tutu die kurdische Seite und übernahm die Schirmherrschaft bei den kurdischen Konferenzen im Europaparlament. 2019 forderte er zusammen mit anderen Nobelpreisträger:innen ein Ende der Isolation von Abdullah Öcalan. Zuletzt unterzeichnete er im April 2021 einen Brief der Kampagne „Frieden in Kurdistan“ an Öcalan.