Philosoph Alain Badiou sendet Solidaritätsbrief an Abdullah Öcalan

Der französische Intellektuelle Alain Badiou hat Abdullah Öcalan einen Brief geschrieben. Darin bekräftigt er seine Unterstützung für den Einsatz des kurdischen Vordenkers für Gerechtigkeit, Freiheit und Wahrheit.

„Verehrter Genosse Abdullah Öcalan“

Der französische Philosoph Alain Badiou hat dem kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan einen Solidaritätsbrief geschickt. In dem Schreiben vom 15. Mai dieses Jahres, das gemeinsam mit der Schriftstellerin Isabelle Vodoz verfasst wurde, würdigt Badiou Öcalans „unerschütterliches Engagement für Gerechtigkeit, Freiheit und Wahrheit“ und spricht sich für eine Öffnung der Kommunikationskanäle zu ihm aus. Zuerst berichtete die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) von dem Vorgang.

„Wir danken Ihnen für Ihren Brief“, schreibt Badiou in der Antwort auf eine vorherige Mitteilung Öcalans, die der auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in politischer Geiselhaft gehaltene PKK-Begründer vermutlich über die Imrali-Delegation der DEM-Partei an den französischen Philosophen gesandt hat. „Trotz der schwierigen Bedingungen, unter denen Sie diesen verfasst haben, vermittelt er uns einen tiefen Eindruck Ihrer Gedanken und Ihres politischen Handelns.“

Der marxistisch geprägte Badiou betont zudem, dass die von Öcalan formulierte Suche nach einer Verbindung zwischen Gerechtigkeit, Freiheit und Wahrheit in einer Welt, die oft inhaltsleere Konzepte produziere, besonders relevant sei. Auch Öcalans Engagement für Frauenbefreiung sowie seine Kritik an der kapitalistischen Moderne und imperialistischer Politik teilt Badiou nach eigenen Angaben.

„Unsere größte Hoffnung ist derzeit, dass Ihnen der Zugang zu Kommunikationskanälen wieder ermöglicht wird“, heißt es abschließend. Der mit „Verehrter Genosse Abdullah Öcalan“ beginnende Brief endet mit dem solidarischen Versprechen: „Wir stehen bis zum Schluss an Ihrer Seite.“