Gefallenenstätte im Bagok-Gebirge von Armee verwüstet
Nach einem Jahrzehnt erhalten Angehörige wieder Zugang zur Gefallenenstätte im Bagok-Massiv in Mêrdîn – und entdecken schwere Schäden an Guerillagräbern.
Nach einem Jahrzehnt erhalten Angehörige wieder Zugang zur Gefallenenstätte im Bagok-Massiv in Mêrdîn – und entdecken schwere Schäden an Guerillagräbern.
Erstmals seit einem Jahrzehnt haben Angehörige die Gefallenenstätte im Bagok-Gebirge in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) besucht – und dabei schwer beschädigte Guerillagräber und eine weitgehend zerstörte Friedhofsanlage vorgefunden. Der Solidaritätsverein MEBYA-DER, der sich um Menschen kümmert, die Angehörige im kurdischen Befreiungskampf verloren haben, zeigte sich entsetzt.
Die Grabstätte, in der gefallene Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) beigesetzt sind, galt seit 2015 als sogenanntes militärisches Sperrgebiet und war nicht öffentlich zugänglich. Anlässlich des islamischen Opferfestes konnten die Angehörigen nun erstmals wieder zu dem Gelände gelangen. Was sie vorfanden: Zerstörte Grabsteine, eine beschädigte Eingangsanlage und Spuren schwerer Eingriffe.
Gurbet Tekin, die Ko-Vorsitzende von MEBYA-DER ist, äußerte sich vor Ort empört über den Zustand der Anlage. „Wer wissen will, was den Kurd:innen angetan wird, soll sich diesen Ort ansehen“, sagte sie. „Unsere Gräber wurden auf brutale Weise angegriffen und zerstört. Wir akzeptieren das nicht. Wir werden unseren Widerstand gegen dieses barbarische System überall fortsetzen.“
Auch der Ko-Vorsitzende des Provinzverbands der Partei der demokratischen Regionen (DBP) in Mêrdîn, Abdulselam Turan, kritisierte die Zustände scharf. „Kurd:innen wollten nie Krieg, aber es wurde ihnen kein anderer Weg gelassen als der Widerstand“, sagte er. Die Zerstörung des Friedhofs stehe exemplarisch für die jahrzehntelange Unterdrückung des kurdischen Volkes und den „Vernichtungsfeldzug“ des türkischen Staates.