Arbeitsboykott von Ärzt:innen in Südkurdistan

In Hewlêr, Silêmanî und Duhok protestieren Ärzt:innen vor Krankenhäusern und Regierungsgebäuden. Sie fordern ihre Einstellung in den öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die Auszahlung ausstehender Gehälter.

Forderungen: Offizielle Einstellung und Auszahlung ausstehender Gehälter

In mehreren Städten der Kurdistan-Region des Irak (KRI) haben am Dienstag etliche nicht angestellte Ärzt:innen demonstriert. Sie fordern ihre sofortige Einstellung in den öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die Auszahlung ausstehender Gehälter. Die Protestierenden kündigten an, ihren Boykott fortzusetzen, sollten ihre Forderungen weiter unbeantwortet bleiben.

In Silêmanî (Sulaimaniyya) versammelten sich Mediziner:innen vor dem Şar-Krankenhaus, um auf ihre prekären Arbeitsbedingungen und das Fehlen formeller Anstellungen hinzuweisen. In einer Erklärung bekräftigten sie, dass ihre zentralen Forderungen die offizielle Einstellung durch die Regierung und die Anerkennung von Beförderungen seien.

Die Ärzt:innen kündigten an, ihren am Vortag begonnenen Boykott im Gesundheitsdienst fortzusetzen, solange es keine Reaktion der zuständigen Behörden gebe. Derzeit behandeln viele von ihnen in den Kliniken nur noch Notfälle oder akut lebensbedrohliche Fälle.

Protestierende Ärztinnen in Hewlêr

Auch in Hewlêr (Erbil) wird gestreikt. Dort demonstrierten Gesundheitsbedienstete vor dem Hauptsitz des Ministerrats der Regionalregierung. Sie forderten neben der offiziellen Anstellung ebenfalls die Auszahlung offener Gehaltsansprüche und die vollständige Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen. Ähnliche Proteste fanden auch in der Provinz Duhok statt.

Die Demonstrierenden machen die Gesundheitsbehörden sowie die kurdische Regionalregierung für die jahrelange Verzögerung bei der Berufsanerkennung verantwortlich und verlangen eine verbindliche Lösung.