„Wir werden unser Land nicht Erdoğan überlassen“

Aqîlê Bêko, Mutter von neun Kindern, musste aufgrund der Angriffe der Türkei fliehen. „Wir werden unser Land Erdoğan und seinen Banden nicht überlassen“, erklärt sie.

Über 100.000 Zivilistinnen und Zivilisten wurden vom türkischen Militär und seinen Dschihadisten aus Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Gîre Spî (Tall Abyad) vertrieben. Eine von ihnen ist die fünfzigjährige Aqîlê Bêko. Die Mutter von neun Kindern musste bisher drei Mal fliehen und kann selbst viel von der Brutalität der türkischen Armee und ihrer SNA-Milizen („Syrische Nationalarmee") bezeugen. Sie stammt eigentlich aus Kobanê, musste jedoch aufgrund des Angriffs des von der Türkei unterstützten sogenannten Islamischen Staats (IS) nach Aleppo fliehen. Dort begann sie ein neues Leben. Wegen der Angriffe von Islamisten auf Aleppo musste sie erneut fliehen und ließ sich in Minbic nieder. Doch erst in Serêkaniyê konnte die Familie vorläufig zur Ruhe kommen. Dann folgte die türkische Invasion: Die Mutter musste mit ihren Kindern erneut aufbrechen und nach Til Temir fliehen.

Der türkische Staat hat Zivilisten grausam ermordet“

Gegenüber ANF berichtet Aqîlê Bêko: „Wir mussten drei Mal wegen Erdoğan und seinen Banden fliehen. Ich habe meine Kinder in Armut großgezogen. Wir haben viel Unterdrückung und Leid erfahren, in Serêkaniyê hatten wir ein neues Leben beginnen können. Aber Erdoğan hat uns wieder nicht in Ruhe gelassen. Seine Flugzeuge kamen und haben uns bombardiert; wir wurden mit Artilleriegranaten beschossen. Die Banden, die der türkische Staat über uns gebracht hat, haben Zivilisten grausam ermordet.

Es wird immer Menschen geben, die sich gegen dieses Unrecht stellen“

Der türkische Staat und die USA schmieden ihre Pläne über unser, mit dem Blut unserer Gefallenen errungenes Land. Wo sind die Länder, die immer von Menschenrechten reden? Die Kurden hier erfahren größtes Unrecht, aber alle schweigen. Doch die Kurden werden niemals besiegt werden. Heute stehe ich hier, morgen meine Kinder. Es wird immer welche geben, die sich gegen dieses Unrecht stellen.

Wir werden unser Land nicht Erdoğan und seinen Banden überlassen“

Wir wollen nach Serêkaniyê, auf unser Land zurückkehren. Wir werden unser Land nicht Erdoğan und seinen Banden überlassen. Solange wir leben, werden wir dies nicht erlauben. Auch wenn nur noch eine Person übrig bleibt, wir werden unser Land vor den Besatzern schützen.“